Diese unglaubliche Torbilanz ist einfach zu erklären. "Unser Trainer spielt lieber 6:6 als 0:0. Er liebt das Offensiv-Spiel", sagt Frank Neuwirth, Sportlicher Leiter der Adler, über Coach Günter Schlipper.
In Osterfeld hat man vor der Spielzeit einen einstelligen Tabellenplatz erwartet. Denn immerhin hat man im Kader namhafte Amateur-Kicker wie Massimo Lo Mele, Ecevit Bögus oder Torsten Jablonski stehen. Doch die Rot-Weißen kämpften die ganze Saison über gegen den Abstieg.
Dafür gibt es einige Gründe: Verletzungspech, Undiszipliniertheiten und das begrenzte Personal. "Unser Kader musste während der Saison mit A-Jugendlichen aufgefüllt werden. Denn sonst hätten wir keine 16 Mann melden können. Wir sind in der Breite einfach schwach aufgestellt. Aber wir können uns auch keinen Kader von 22 Kickern leisten", verweist der Funktionär auf die eingeschränkten finanziellen Mittel in Osterfeld.
Wegen fehlender Sponsoren wird man auf lange Sicht nur Landesliga-Fußball am Waldstadion Rothebusch sehen. "Die Landesliga wird auf einige Jahre die höchste Spielklasse sein die wir den Zuschauern hier bieten können", will der 44-Jährige den Adler-Fans keine illusorischen Versprechungen machen.
In der kommenden Saison wird der Kader bis auf Dejan Orlovic, der zum Aufsteiger Hamborn 07 wechselt, zusammenbleiben. Besonders froh ist Neuwirth über den Verbleib von 18-Tore-Mann Dennis Triewel. "Dennis hatte ein gutes Angebot vom Niederrheinligisten SV Hönnepel vorliegen. Jedoch hat er dieses abgelehnt. Er fühlt sich einfach pudelwohl im Verein", betont der Ur-Osterfelder das familiäre Klima im Klub.
Bevor es in der Landesliga um eine bessere Platzierung als Rang zwölf geht, warten am 1. Juli und am 28. Juli auf die Schlipper-Truppe zwei besondere Leckerbissen. "Erst spielen wir gegen RW Oberhausen und am Ende des Monats kommt noch der MSV zu uns", freut sich Neuwirth auf die Saison-Highlights in der Vorbereitung.