Das weiß auch Trainer Andreas Egler, der bei der Analyse der Pleite beim Budenzauber kein Blatt vor den Mund nimmt: „Ich war unwahrscheinlich enttäuscht, wie sich die Mannschaft gegen drei unterklassigere Gegner blamiert hat. Das war einfach nur schockierend.“
Doch der Auftritt auf dem Parkett ist längst vergessen. Schließlich erwartet den FCK eine schwere Rückrunde und da darf man sich nicht mit unnötigem Ballast herumplagen. „Die Vereinsverantwortlichen und ich haben uns natürlich über die Gründe unterhalten und unsere Konsequenzen gezogen“, berichtete Egler. Und der ehemalige Kapitän der Kickers aus Emden wird ab sofort eine härtere Linie fahren. „Wenn Spieler meinen, es schleifen lassen zu können, dürfen sie sich sofort einen neuen Klub suchen.“
Und da die Transferperiode erst am Samstag enden wird, kann es auch noch zu der ein oder anderen Trennung kommen. Auf der Streichliste könnten Akteure wie Florian Köhler oder Ioannis Ketsatis stehen, die bislang nicht zu überzeugen wussten. Als Alternative steht bereits Sascha Neue in den Startlöchern. Der ehemalige Homberger kickte in der vergangenen Saison noch mit dem VfB in der Oberliga Nordrhein, bevor ihn eine Bänderverletzung außer Gefecht setzte. „Er hat sich im Training empfohlen und macht einen guten Eindruck“, ist Egler von den Qualitäten Neues vollkommen überzeugt.
Einen hohen Stellenwert genießt der 32-jährige Coach auch selbst. „Er leistet hervorragende Arbeit und wir sind froh, Andreas langfristig an uns gebunden zu haben“, steht für Manager Günther Oberholz Egler in keinsterweise zur Disposition. Denn was der ehemalige Düsseldorfer in der Hinrunde erlebt hat, ist „mir in meiner Karriere noch nie untergekommen“, runzelt Egler die Stirn. Kein Wunder, denn die Verletzungsseuche schlug in Kray richtig zu. Die Stammkräfte Christian Petereit (Kreuzbandriss), Mohammed Kachout (alle Bänder im Knie gerissen sowie Meniskus- und Knorpelschaden), Björn Barke (Mittelfußbruch) und Sergej Tytarchuk (Kahnbeinbruch) lagen komplett auf Eis. „Dadurch konnten wir nur ein Mal mit der unveränderten Formation antreten“, überlegt Egler, der teilweise von den Ersatzleuten im Stich gelassen wurde. „Die Jungs, die reinkamen, haben nie das erfüllt, was sie selber fordern. Da klaffen das Anspruchsdenken und die Realität weit auseinander.“
Und aus diesem Grund stapelt der 15-fache U20-Nationalspieler beim Blick auf die anstehende Rückrunde auch lieber etwas tiefer. „Wir müssen uns schnellstens von den unteren Rängen entfernen. Wenn uns das gelingt, können wir vielleicht noch einmal auf Platz drei vorstoßen.“ Und das Wort Aufstieg kommt auch dem ansonst optimistischen Oberholz, der von der Stadt grünes Licht für den neuen Kunstrasenplatz bekommen hat, nicht mehr über die Lippen. „Das ist Utopie. Aber wir sind durch die Rückkehr unserer Rekonvaleszenten auf einigen Positionen wieder besser besetzt und werden uns ins Mittelfeld absetzen.“
In welcher Form sich die Krayer befinden, können sie beim Blitzturnier am Sonntag bei Germania Gladbeck unter Beweis stellen. Dort messen sie sich mit der DJK sowie dem SV Sodingen. Und vielleicht tankt der FC dort genügend Selbstvertrauen und dann wird auch schon bald wieder die Sonne über der „Buderusstraße“ scheinen.