Sieben Siege in Folge und soeben den FC Kray eingeholt. Der ESC Rellinghausen macht Monsterschritte in der Landesliga Niederrhein 2. Am Anfang der Saison taumelte der ESC noch der Abstiegsregion entgegen - das sieht mittlerweile völlig anders aus.
Rellinghausen marschiert im Eiltempo an der Konkurrenz vorbei und steht aktuell auf Platz vier in der Liga. Die Stimmung könnte kaum besser sein. Trainer Sascha Behnke "wusste um das Potenzial in diesem Team. Wir haben viele U19-Spieler in den Reihen und es war klar, dass wir Zeit benötigen. Langsam hat sich alles gefunden und die Mannschaft ist in sich sehr gefestigt und zusammengewachsen. Es erinnert ein wenig an die Saison, als wir Zweiter wurden."
Der Coach des ESC hat sich auch mal anders angehört. Nach dem 8. Spieltag und der 1:6-Klatsche bei BW Dingden stand Rellinghausen im Tabellenkeller. Sieben Zähler nach acht Partien - ein völliger Fehlstart. Behnke verschaffte damals Luft: "Wir stehen da, wo wir zurecht stehen. Wir bekommen keine Kontinuität, keine Initiative über die 90 Minuten. Aktuell sind wir nicht besser als es der Tabellenplatz aussagt."
Inzwischen sind das alte Kamellen. Behnkes Truppe hat die Möglichkeit, ganz oben anzugreifen. Auf den ersten möglichen Aufstiegsplatz sind es nur sechs Punkte Abstand. Könnte man bei der Formkurve nicht ein klein wenig in Richtung Oberliga schielen?
Behnke selbst denkt nicht daran: "Das findet vor allem bei mir gar nicht statt im Kopf. Wir haben bis dato siebenmal verloren und damit gehörst du eigentlich nicht nach oben. Da würde es schwer werden in der Oberliga und außerdem fehlen uns da die Mittel. Ich sehe das eher so, dass wir noch ein paar Punkte benötigen, um nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. So schnell wie es nach oben geht, so kann uns der Weg auch wieder nach unten führen."
Dennoch möchte der Coach seinen Schützlingen die ganz großen Ziele nicht verbieten: "Meine Jungs sollen träumen. Dafür ist der Fußball da. Beim Lotto darfst du schließlich ja auch auf den großen Gewinn hoffen, ohne dass man völlig herumspinnt. Es ist aber nicht so, dass wir mit Tiki-Taka-Fußball à la Pep Guardiola die Liga aktuell auseinander nehmen. Es läuft bei uns einfach vieles richtig momentan."
Aber: Rein hypothetisch gesehen, falls der ESC die Siegesserie über die nächsten vier, fünf Partien ausbauen kann: Wäre da nicht was drin für Rellinghausen? "Da würden wir uns selbstverständlich nicht beschweren. Wir sind die Letzten, die da sagen: Hey, dann lass uns lieber die Kugel ins eigene Tor hauen. Ganz im Gegenteil: Wir spielen unseren Stiefel weiter runter. Am Ende werden wir sehen, was dabei rumkommt."