Es war für den SV Burgaltendorf das größte Spiel in der Vereinsgeschichte: Ein Pokal-Duell gegen RWE im Stadion Essen. Das Ziel des Landesligisten, der auf dem Weg ins Viertelfinale immerhin drei Oberligisten aus dem Wettbewerb kegelte, war, sich so gut wie möglich zu verkaufen. Dieses Vorhaben misslang dem Außenseiter allerdings komplett: Gegen den Tabellendritten der Regionalliga West kassierte Burgaltendorf eine deutliche 1:9-Klatsche. Der Favoritenschreck war im Endeffekt mit dem Ergebnis noch gut bedient.
Natürlich war im Vorfeld der Partie klar, dass der Underdog gegen Rot-Weiss einen Sahne-Tag benötigt, um der Nummer eins der Stadt alles abverlangen zu können. Trotzdem war die Enttäuschung über die Leistung nach dem Debakel groß. Jörg Oswald, sportlicher Leiter des SVA, ärgerte sich vor allem über die schwache Defensivleistung: „Wir haben einfach in vielen Situationen schlecht verteidigt und es dem Gegner zu einfach gemacht. RWE hat natürlich enorm viel Qualität und arbeitet unter professionellen Bedingungen, dennoch sind neun Gegentore nicht unser Anspruch.“
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Dabei schien zu Beginn alles nach Plan zu laufen für den krassen Außenseiter: Torjäger Kreshnik Vladi brachte seine Farben nach nur sechs Minuten mit einem traumhaften Heber aus knapp 30 Metern in Führung und ließ die mitgereisten SVA-Fans jubeln. Für seine Leistung erntete Vladi, der in der Landesliga schon 18 Tore erzielen konnte, ein großes Lob von RWE-Coach Christian Titz: „Das Tor hat er gut gemacht. Dazu konnte Vladi mit seiner Ballbehauptung überzeugen“, betonte der Fußballlehrer.
Nach dem großen Pokal-Highlight kehrt für die Essener Amateurmannschaft am Sonntag wieder der Liga-Alltag ein und somit ergibt sich die Chance, das Pokal-Debakel einigermaßen vergessen zu machen: Der Landesligist empfängt dann den ESC Rellinghausen zum Stadtderby (15 Uhr). Ein Sieg wäre für den kriselnden SVA immens wichtig, weil der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz aktuell nur drei Punkte beträgt.