"Momentan könnte es schlechter laufen", sagt Berg und kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Der Trainer der Nordler hat derzeit auch gute Gründe, zufrieden zu sein. Sterkrade-Nord führt die Landesliga 2 an und hat die beste Tordifferenz der Klasse (+13). Und das, obwohl der Trainer früher Abwehrspieler gewesen ist. "Eigentlich ist meine Devise, dass die Null stehen muss. Dass wir 22 Tore erzielt haben, zeigt, dass wir vorne gut aufgestellt sind", glaubt Berg. "Die Chemie im Team passt in diesem Jahr sehr gut. Wir sind ein Verein, der sich schon immer über die Kameradschaft ausgezeichnet hat."
Dass die Spielvereinigung derart stark in die Runde startete, überraschte auch den Trainer. Kein Wunder, hatte er doch einen Umbruch zu bewältigen. Rund zehn Spieler gingen, acht neue kamen. Deshalb fing der Landesligist auch früher als jeder Ligakonkurrent mit der Vorbereitung an. Sieben Wochen dauerte sie und begann mit einem Eröffnungstag. Will heißen: Das Team grillte zusammen und lernte sich kennen. Das trägt Früchte.
Viel Arbeit, viel Ertrag
Berg übernahm die Mannschaft übrigens Ende März. 19 Ligaspiele betreute der 31-Jährige bislang bei der Spielvereinigung - und verlor nur zwei Stück. Eine starke Bilanz. "Wer viel arbeitet, wird auch belohnt", glaubt der Trainer. Nachdem er Coach wurde, nahm Berg kleine Veränderungen in der Spielweise vor. Seit dem Sommer arbeitet er nun mit einem Team, das er selbst mit zusammenstellte und ist "einfach nur glücklich" darüber, wie es derzeit läuft.
Vor der Spielzeit gab Sterkrade-Nord das Ziel aus, im oberen Drittel mitzuspielen. "Da sind wir gerade auf Kurs", befindet Berg, "vor allem nach unserem Umbruch. Unsere Formkurve wird aber noch Dellen bekommen." Spannend sei es dann zu sehen, wie die Mannschaft reagiert. Große Sorgen macht sich Berg aber keine: "Der Kern ist gefestigt. Ich glaube, dass wir ein Team sind, das aus den Fehlern lernt." In der Vergangenheit sei es demnach schon mal vorgekommen, dass sich bei einer starken Ausbeute eine Art Selbstzufriedenheit in den Nordler-Park einschlich. "In dieser Saison haben wir aber das große Plus, dass wir immer 18 oder mehr Spieler beim Training haben", freut sich Berg.
So schauen die Spielvereinigung und ihr Trainer demütig in die Zukunft und setzen sich kleine Ziele. Ein Ziel sei es gewesen, das Spitzenspiel gegen den SV Scherpenberg zu bekommen. Die Nordler bekamen es und fertigten den SVS am vergangenen Wochenende mit 4:0 ab. Nun will der Tabellenführer das zweite Heimspiel am Stück gewinnen. Der ASV Süchteln ist am kommenden Sonntag zu Gast. Und dann? "Wollen wir mit 24 Zählern nach Gladbach fahren", merkt Berg an.