Als Ex-Profi und TV-Reality-Star Legat (50) vor einigen Wochen beim TuS Bövinghausen offiziell vorgestellt wurde, war es plötzlich sehr laut um den Verein. Der Dortmunder Landesligist stand im Fokus. "So viele Presseanfragen und Anrufe habe ich noch nie erhalten. Wir wussten aber, was mit der Verpflichtung von Thorsten Legat auf uns zukommen würde", sagte Ajan Dzaferoski.
Neben der neu gewonnen Popularität will Bövinghausen aber unter Legat allen voran auch sportlich erfolgreich sein. Der Saisonstart verlief sehr wackelig. Nach dem 1:2 zum Auftakt in Frohlinde, folgte das bittere 2:5 im Westfalenpokal gegen den DSC Wanne-Eickel. Am Sonntag dann das große Aufatmen in Bövinghausen. Legat fuhr mit seinem Team bei 4:2 über Viktoria Resse den ersten Sieg ein.
RevierSport hat einen Tag nach dem ersten Dreier mit TuS-Trainer Legat gesprochen.
Thorsten Legat, wie fällt ihre erste kleine Bilanz als Trainer des TuS Bövinghausen aus? Ich habe als Trainer die Verantwortung über die Mannschaft und auch ein bisschen über den Verein. Ich muss sagen, dass wir noch nicht da angekommen sind, wo wir hin wollen. Das letzte Spiel gegen Viktoria Resse war ein erster Schritt - mehr aber auch nicht. Wir müssen noch viel im taktischen und technischen Bereich nachholen, was wir eben in der Vorbereitung verpasst haben.
Sie sprechen die Vorbereitung an. Die verlief überhaupt nicht nach Ihrem Wunsch, oder?
Wir haben gefühlt in 18 Tagen 14 Spiele bestritten. Das ist keine Vorbereitung. Das ist Schwachsinn gewesen. Wir haben keine echte Findungs- und Vorbereitungsphase gehabt. Ich bin jetzt seit 17 Jahren Trainer und so etwas wird unter meiner Regie nie wieder vorkommen. Die ganzen Turnier-Zusagen sind alle vor meinem Engagement beim TuS Bövinghausen erfolgt. Wie gesagt: man kann nicht gefühlt jeden Tag ein Spiel absolvieren.
Trotzdem: Der Kader verfügt über große Erfahrung. Sind Sie da in den ersten Pflichtspielen von einigen Jungs nicht ein wenig enttäuscht gewesen?
Natürlich. Das war ich auch. Ich will von meinen etablierten Spielern sehen, dass sie auf Oberliga- und nicht Landesliganiveau spielen. Das ist mir bisher zu wenig. Das können die Jungs auch als Appell verstehen und wahrnehmen. Das werde ich auch am Dienstag in der Kabine nochmal klar betonen.
Sie haben sich bereits nach nur wenigen Einheiten von den Zugängen Ersan Kusakci und Michael Strzys getrennt. Warum? Ersan habe ich einfach nicht in meiner Mannschaft gesehen. Das war mir viel zu wenig. Soweit ich weiß, spielt er jetzt in der Kreisliga. Michael hat einfach seine Torwart-Trainertätigkeit bei der U17 von Borussia Dortmund unterschätzt. Er konnte diese Aufgabe mit der beim TuS Bövinghausen zeitlich einfach nicht vereinbaren. Bei mir wird niemand am Wochenende spielen, der unter der Woche nur ein Mal zum Training kommt. Das gibt es nicht.
Wird es in den nächsten Tagen noch weitere personelle Veränderungen geben? Wir werden jetzt mit der Mannschaft bis zur Winterpause zusammenarbeiten und dann die Runde analysieren. Dann kann es durchaus passieren, dass es im Winter zu einigen Veränderungen im Kader kommen wird. Bis dahin hat jeder Einzelne die Chance uns zu zeigen, dass er für den TuS Bövinghausen unverzichtbar ist.