Es war ein farbenfrohes Spiel am Sonntagnachmittag in Überruhr. Blauer Himmel, grüner Kunstrasen und viele Gelbe sowie Rote Karten waren zu sehen. Doch auch das zweite Spiel nach der Winterpause verlor Neu-Trainer Stefan Lorenz mit den Blau-Gelben. Am Ende des Kellerduells gegen den SV Scherpenberg hieß es 4:2 für die Gäste aus Moers.
Nach den zwei punktlosen Spielen rangieren die Essener auf einem Abstiegsplatz. Lorenz fand nach dem Spielende gegen Scherpenberg deutliche Worte: „Es kann nicht sein, dass wir hier zuhause vier Tore kassieren. Letzte Woche gegen Klosterhardt haben wir auch schon vier bekommen. Damit meine ich nicht nur den Abwehrverbund. Das ist zu viel. So viel kannst du ja vorne gar nicht schießen, wie du sie hinten rein bekommst.“
Gegen Scherpenberg gelang es den Überruhrern die Vorgaben des Trainers nur mit mäßigem Erfolg umzusetzen. Zwischenzeitlich glich das Lorenz-Team zum 2:2 aus. Doch anschließend gab der Gastgeber das Spiel in Überzahl aus der Hand. „Wir lassen uns im Endeffekt alles wegnehmen. Das ist mir zu naiv zu und zu wenig Bereitschaft“, sieht Lorenz die Gründe für die Niederlage.
Ex-Profi Lorenz betont: Jeder Spieler muss sich hinterfragen
Zwei Wochen hat Lorenz nun Zeit, seine Mannschaft wieder neu einzustellen. Am Karnevals-Wochenende steht der Spielbetrieb still. Danach warten mit dem PSV Wesel-Lackhausen und dem SV Sonsbeck zwei Teams, die in der oberen Tabellenhälfte zu finden sind.
Keine leichten Aufgaben für die Blau-Gelben, die mitten im Abstiegskampf stecken. In der spielfreien Zeit will Lorenz vor allem an der Einstellung seiner Spieler arbeiten: „Da muss sich jeder auch wirklich hinterfragen, ob er sich mit dem Thema Fußball identifizieren kann. Ich muss auch am Wochenende wissen und begreifen, dass mir jemand in Form von Punkten etwas wegnehmen will.“
Gegen die anstehenden Gegner muss Lorenz zudem dafür sorgen, dass seine Mannschaft weniger Gegentore kassiert. „Da gilt es wieder die Balance zwischen vorderster Reihe und hinterster Reihe zu finden“, betont der Ex-Profi.
Noch kann der Aufsteiger aus Überruhr den Klassenerhalt realistisch erreichen. Für Lorenz ist klar, welche Spielertypen er dafür benötigt: „Der ein oder andere schaut mit Sicherheit auf die brenzlige Tabellensituation. Ich brauche Spieler, die gegen diesen Negativtrend standhalten können. Spieler, die bereit sind sich zu zerreißen. Das muss auch nicht immer der beste Fußballer sein.“
Die Marschroute für die kommenden Partien ist somit klar formuliert. „Wir wollen mit neuer Kraft, Mut und Frische diese Top-Spiele angehen“, gibt sich Lorenz optimistisch.
Autor: Daniel Ferlings