Es ist eigentlich verpönt. Wer sich zum Geburtstag selbst beschenkt, der ist selbstverliebt, arrogant oder einfach nicht in der Lage seine Wünsche zu artikulieren. Ilias Elouriachi beschenkte sich an seinem Geburtstag, diesem Sonntag, gleich doppelt. Das erste Geschenk war ein Kopfball in der 32. Minute, der die Führung des FC Kray auf 2:0 erhöhte. Dann legte Elouriachi noch für Philipp Schmidt auf, der zum 3:1 (56.) traf - wobei dieser Treffer schon alleine ein Geschenk wert gewesen wäre. Elegant hebelte der Krayer den Ball per Direktabnahme über den gegnerischen Torwart. Und dabei hatte die Geburtstagsfeier eher mau begonnen.
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Die Anfangsphase gehörte Niederwenigern, aktuell Dritter der Liga. Die Sportfreunde machten Druck, erkämpften sich Chancen - aber nutzten sie nicht. Die Nachlässigkeiten bestrafte Philipp Schmidt mit seinem ersten Tor zum 1:0 (9.). Danach war das Spiel ausgeglichener. Kray kam zu Chancen, ebenso die Gäste. Als die Essener ihre Hochkaräter liegen ließen, traf Florian Machtemes zum 2:1 (37.). Nicht zuletzt das Traumtor von Schmidt sorgte am Ende für einen sicheren Sieg des FC Kray. Gelb-Rot trübt die Stimmung
Es war daher umso ärgerlicher, dass in der 80. Minute Krays Hussein Allouche den Platz mit Gelb-Rot verlassen musste. Der Unmut war dem Tabellenführer anzumerken. „Die Entscheidung verstehe ich gar nicht. Tut mir echt leid, ich weiß nicht ob die überhaupt jemand verstanden hat. Also ich nicht, aber vielleicht habe ich auch keine Ahnung von Fußball. Ich bin ja kein Schiedsrichter, aber die Gelb-Rote Karte auf keinen Fall berechtigt,“ sagte Michele Lepore, Trainer des FC Kray, nach dem Spiel.
Seinem Spieler will er nicht die Schuld geben, auch weil er äußerst zufrieden war mit der restlichen Mannschaftsleistung. „Das haben wir wirklich gut gemacht. Ich bin da von jedem Einzelnen begeistert,“ sagte Lepore. Auch Gäste-Trainer Jürgen Margref erkannte den Sieg an, schon „das dritte Tor von Kray“ wäre ihm „das Eintrittsgeld wert“ gewesen. Im Hinblick auf den Aufstiegskampf sei er jedoch optimistisch. „Wir wollen mit oben dabei sein. Ob Kray neun oder zwölf Punkte Vorsprung hat, interessiert uns erst einmal nicht. Es gibt ja noch einen Platz, der zum Aufstieg berechtigt,“ sagte der Trainer.
Und das Geburtstagskind, Elouriachi, wusste anscheinend sehr wohl seine Wünsche zu artikulieren. „Da habe ich mir ein kleines Geschenk selbst gemacht,“ sagte der 27-Jährige. Autor: Jonas Hüster