Demps: Das war nicht nur der erste Frust, sondern sehr ernsthaft. Gegen Habinghorst haben wir schon zum dritten Mal sang- und klanglos gegen einen direkten Konkurrenten verloren. Das kann nicht so weiter gehen, also hatte ich an einen Rücktritt als Konsequenz gedacht. Mann muss einfach sehen, dass einige Spieler nicht über Landesliga-Niveau verfügen und wir dann auch noch taktisch undiszipliniert aufgetreten sind, und das wiederholt. Dass Erle gegen den Abstieg spielen wird, hatten Sie vor der Saison doch erwartet…
Klar ist der Klassenerhalt das einzige Ziel bei uns, aber dass wir so weit unten stehen, mit nur neun Punkten und so vieles schuldig geblieben sind, hatte ich nicht erwartet. Wenigstens die Einstellung und die taktische Disziplin müssen stimmen. Warum haben Sie Ihre Entscheidung dann doch zugunsten des Erler SV gefällt?
Ich habe viel mit Obmann Ralf Hirnstein und dem Vorsitzenden Peter Gendreiko diskutiert und die haben mich dann dazu gebracht weiter zu machen. Aber da bedurfte es schon gehöriger Überredungskunst.
Was wird sich denn konkret ändern in der näheren Zukunft?
Ich habe gleich am Dienstag klare Worte gefunden und einige Akteure zur zweiten Mannschaft geschickt, vor allem die, die sich mit einem Platz auf der Bank nicht abfinden können. Zudem müssen wir den Kader verstärken, und dies nicht in der Breite, sondern in der Klase. Da sind mindestens zwei bis drei Leute vonnöten.
Wo sollen diese Verstärkungen herkommen?
Wir suchen im Umkreis hier in Gelsenkirchen, zumal die finanziellen Mittel sehr begrenzt sind. Wir bemühen uns um ehemalige Erler und um Spieler, die sofort zur Verfügung stehen, weil sie vielleicht eine Weile nicht unter Vertrag standen.
Worauf gründen Sie aktuell Ihre Hoffnungen?
Einige Stammspieler agieren derzeit weit unter Form, doch ich habe keine Alternativen. Wenn diese wieder stärker werden und das gesamte Team die Kurve kriegt, auch weil wir jetzt durchgegriffen haben, können wir bestehen.