„Bis auf drei Leute waren alle da. Wir waren seinerzeit 22,23 Leute im Kader und die haben alle zusammen eine wirkliche Mannschaft gebildet. Da war es egal, ob man mal auf der Bank oder der Tribüne war“, schwärmt Gottwald rückblickend über den Teamgeist in Gütersloh.
Das Wiedersehen hatte van der Veen mit einem Spiel gegen die Prominenten-Elf „Stars & Friends“ kombiniert. Diese tritt in wechselnden Besetzungen aus ehemaligen Profis und Amateurkickern aus dem Umfeld für den Dortmunder Verein Kinderlachen e.V. an, der es sich auf die Fahne geschrieben hat, kranke Kinder innerhalb Deutschlands in Kinderkliniken, Kinderhospizen, Kindertagesstätten und Kindergärten zu unterstützen und ihre Wünsche in Erfüllung gehen zu lassen. Im Heidewaldstadion führte Uli Stein das Team als Kapitän auf das Spielfeld.
Neben dem Engagement für einen guten Zweck freute sich Gottwald vor allem auf das Zusammenkommen mit seinen Mitspielern. „Man verliert sich ja doch aus den Augen, obwohl wir eine so tolle Kameradschaft hatten“, so der Wittener Coach. „Gespannt war ich ehrlich gesagt auch darauf, wie sich einige so körperlich entwickelt haben.“ Diesbezüglich gibt es durchaus große Differenzen. „Rob Reekers etwa ist noch absolut fit“, berichtet Gottwald. „Dagegen sah Jens Schiedel aus wie ein Marshmallow-Männchen. Der hat dann auch nicht mitgespielt, weil er meinte, er bekomme einen Herzinfarkt.“
Bevor die Gütersloher Aufstiegshelden mit ihren zum Teil prominenten Gegnern im benachbarten Casino-Clubheim ihr Wiedersehen noch ordentlich feierten, lieferten sie sich eine 2x35-minütige Partie gegen die „Stars & Friends“, die mit einem 5:4 für die Gastgeber endete. „Wir haben aber zehn Minuten vor Schluss mit 5:1 geführt, bevor die dann noch drei Treffer gemacht haben“, zeigte Gottwald auf, dass trotz allen Spaßes auch ein wenig Ehrgeiz im Spiel war. „Auch das Kicken hat absolut Freude gemacht. In einer Viererkette mit Leuten zu spielen, die das auch wirklich können, das macht schon Laune“, so der Landesliga-Trainer.
Ein Tor blieb ihm zwar versagt, aber das Spiel hatte einige Höhepunkte für die geschätzten 2000 Zuschauer zu bieten. „Ansgar Brinkmann hat ab und an ein paar Solo-Läufe gestartet. Ich hatte das Gefühl, der ist noch genauso schnell wie früher, da konnte ihn keiner stoppen.“ So bereitete der „weiße Brasilianer“ auch ein Traumtor von Organisator „Vanni“ (van der Veen) vor, der mit einem tollen Lupfer das 3:1 erzielte und sich anschließend auf dem Zaun feiern ließ, während der Rest der Mannschaft vor der Kurve die Welle zelebrierte.
In die Torschützenliste konnten sich auf Gütersloher Seite auch Vlado Papic (zwei Tore), Jürgen Krämer und Brinkmann eintragen. Für "Stars & Friends" trafen TuRa Rüdinghausens Michael Wurst, der ebenfalls doppelt erfolgreich war, Peter Vogt und Rob Reekers mit einem Eigentor.
Mit der damals unverwechselbaren Jubel-Raupe beendeten Zuschauer und Spieler die Nostalgieparty in Gütersloh. „Unsere Begegnung war, als ob wir uns eine Woche vorher getroffen hätten“, drückte Gottwald noch einmal den Zusammenhalt aus. Gegen eine Wiederholung hätte sicher keiner Einwände.