Es ist ein Erlebnis, mit dem wohl jeder anders umgeht. Während manche Spieler sich nur noch auf den Kunstrasenplatz in Nettetal legen konnten, flossen bei dem ein oder anderen Spieler sogar Tränen. Inmitten der Enttäuschten stand Trainer Jürgen Margref. Der ehemalige Profi von Rot-Weiss Essen wirkte sehr gefasst. Wir haben mit dem Trainer der Sportfreunde Niederwenigern nach der Partie gesprochen.
Jürgen Margref, wenn wir Sie so kurz nach dem Spiel beobachten, machen Sie auf uns einen sehr gefassten Eindruck. Ist dieser Eindruck richtig? Ich freue mich für die Jungs, dass sie eine so tolle Saison gespielt haben. Damit hätte vorher keiner gerechnet. In der Winterpause auch nicht und von daher konnten wir nur gewinnen. Dass es am Ende so knapp wird und ein Elfmeter den Unterschied macht, ist dann bitter für denjenigen, der verschießt. Den werden wir wieder aufbauen. Momentan sind wir alle enttäuscht.
Wird es dennoch eine Art Feier geben? Unter dem Strich bleibt doch eine sehr erfolgreiche Saison. Wir sind stolz und auch dankbar für die Unterstützung. Es ist nicht das erste Mal, dass wir so unterstützt werden. Wir werden bestimmt noch irgendwo ein Bierchen trinken. Aber es ist nichts geplant, war es auch nicht für den etwaigen Aufstieg.
Wollen Sie jetzt nach so einer unerwartet erfolgreichen Saison in Zukunft oben angreifen? Dass wir am Ende Dritter werden, war vielleicht überraschend, aber die Entwicklung des Vereins ist nicht überraschend. Die geht seit Jahren stetig bergauf. Als ich hier angefangen habe, haben wir in der 9. Liga auf Asche gekickt. Jetzt wären wir fast in die fünfte Liga aufgestiegen und haben einen Kunstrasenplatz. Wir haben eine junge, entwicklungsfähige Mannschaft mit elf Eigengewächsen. Vier Jungs haben letztes Jahr noch Leistungsklasse in der A-Jugend gespielt. Die Entwicklung wird so weitergehen und wir hoffen, dass wir an diese Saison anknüpfen können und das Selbstvertrauen mitnehmen. Alles in allem sind wir auf dem richtigen Weg und den Weg wollen wir weitergehen.
Heißt es, dass Sie in der kommenden Saison aufsteigen wollen? So abgezockt sind wir nicht, dass wir sagen können, dass wir diese Leistung wiederholen werden. Die Konkurrenz ist immer da. Ich hoffe, dass in der kommenden Saison mit Überruhr und Frohnhausen zwei Essener Teams hinzukommen, dann hätten wir das ein oder andere Derby mehr und das macht schon Spaß. Ich gucke nach vorne und freue mich, dass die Mannschaft so zusammenbleibt. Wir bekommen den ein oder anderen Zugang. Ich sehe die Entwicklung der Mannschaft noch nicht am Ende.
Wie geht es nun weiter? Fahren Sie in den Urlaub oder geht es auf Mannschaftsfahrt? Die ganzen Seniorenmannschaften fahren nach Mallorca. Bei einem Aufstieg hätten wir vielleicht etwas ausgiebiger gefeiert. Danach geht es in den Urlaub und dann geht auch die Vorbereitung schon wieder los.