Am Sonntag sicherte sich die SV Hönnepel-Niedermörmter in einem dramatischen Schlussspurt gegen den FC Kray den direkten Klassenerhalt. Im Interview blickt Trainer Georg Mewes auf eine für den gesamten Verein schwierige Saison zurück und nennt Ziele für die Zukunft.
Herr Mewes, was war das für ein Gefühl am Sonntag als feststand: Die SV Hönnepel-Niedermörmter bleibt in der Landesliga? Das war eine richtige Leere bei mir. Wir waren ja nach der Hinrunde eigentlich schon K.o., hatten nur elf Punkte. Aber dann haben wir eine gute Rückrunde gespielt und am Ende zehn Zähler aus den letzten vier Partien mitgenommen. Gegen Kray haben wir verdient gewonnen. Aber auch mit ein bisschen Glück. Pfeift der Schiedsrichter zehn Sekunden eher ab, dann stehen wir in der Relegation.
Beschreiben Sie die Schlussminuten gegen den FC Kray nochmal aus Ihrer Sicht. In der zweiten Halbzeit haben wir auf ein Tor gespielt, haben aber alle Chancen versiebt. Dann hat Can Yilmaz getroffen, den hatte ich kurz vorher ja erst eingewechselt. Den Platzverweis für den Kapitän von Kray gab es ja vorher auch noch, da dachte ich: Der Schiedsrichter muss noch ein paar Minuten nachspielen lassen. In der Nachspielzeit hat "Triene"(Andre Trienenjost, Anm. d. Red.) dann erst eine Chance versiebt, die er normal im Schlaf macht. Aber mit dem letzten Angriff hat er den Ball dann doch im linken Eck versenkt. Kompliment an die Jungs, dass sie auch nach so vielen Nackenschlägen immer weiter gefightet haben. Es war am Ende wie im Drehbuch, solche Geschichten schreibt nur der Fußball.
In der Hinrunde holten die Mannschaft als Oberliga-Absteiger nur elf Punkte. Was lief da schief? Viel kann ich dazu nicht sagen, da ich einen großen Teil der Hinrunde wegen meiner Erkrankung verpasst habe. Aber ein Punkt war, dass wir gar nicht erst aus der Oberliga hätten absteigen dürfen. Dann kamen viele Verletzungen hinzu und junge Spieler mussten in die Bresche springen. Die mussten ja auch erstmal Erfahrungen sammeln. Abseits des Platzes standen wir ohne Vorstand da. Es ging um die Existenz des Vereins. Viele Spieler sahen sich da natürlich auch anderweitig um. Die Verunsicherung machte sich bemerkbar.
Wie haben Sie es geschafft, das Ruder in der Rückrunde herumzureißen? Als alter Trainer hat man mittlerweile ein paar Tricks auf Lager. Ich habe immer wieder an die Ehre und den Teamgeist appelliert. Ich habe den Jungs gesagt, dass keiner einen Abstieg in seinem Stammbuch stehen haben will. Und irgendwann haben sie die Backen zusammengekniffen und dann lief es.
Wie wollen Sie einen erneuten Abstiegskampf in der kommenden Saison verhindern? Eine gute Frage. Viele Leistungsträger verlassen uns. Wir haben für die kommende Saison eine Multikulti-Truppe zusammengestellt. Da sind keine spektakulären Namen, aber das muss ja nichts Schlechtes heißen. Ich bin zuversichtlich.
Sie sind jetzt 69 Jahre jung. Wie sieht Ihre persönliche Zukunft aus? Ich war ja schon fast als sportlicher Leiter beim ETB. Aber dann kam Mario van Bebber und hat den Vorstandsposten übernommen. Dadurch und durch andere Faktoren bin ich hier geblieben. An dieser Stelle möchte ich mich auch besonders bei ihm und bei Alexander Kehrmann bedanken, die alles für den Verein gegeben haben, um hier in Zukunft wieder etwas aufbauen zu können. Mittelfristig wollen wir zurück in die Oberliga. Vielleicht so in zwei Jahren. Ich freue mich auf die Aufgabe.