Beim Fußball-Landesligisten SW Wattenscheid 08 können die Verantwortlichen um Trainer Jürgen Meier die Winterpause diesmal entspannt genießen. Denn anders als in den Jahren zuvor haben die 08er diesmal nichts mit dem Abstiegskampf zu tun und können mit 23 Punkten aus 14 Spielen auf Tabellenplatz neun den Blick optimistisch in die Zukunft richten.
Dabei wäre sogar noch etwas mehr für die Meier-Elf möglich gewesen, wäre dort nicht die eklatante Heimschwäche der Wattenscheider. Mit sieben Punkten aus sechs Spielen liegen sie in dieser Rangliste auf dem vorletzten Platz. Vor allem die beiden Heimpleiten gegen Zweckel und Firtinaspor mit insgesamt sieben Gegentoren liegen Jürgen Meier noch Monate später schwer im Magen: „Deshalb würde ich meiner Mannschaft auch nur eine 3+ in das Halbjahreszeugnis schreiben.“
Diese beiden Partien stehen aber beileibe nicht stellvertretend für den bisherigen Saisonverlauf. Mit guten, ja teilweise sehr guten Leistungen unterstrichen die Schwarz-Weißen ihre Ambitionen, unter die sechs besten Mannschaften der Liga zu stoßen. Mit erst 19 Gegentoren gehört die Defensivabteilung zu den stärksten der Liga. Garanten hierfür sind Burhan Ceran, Ugur Al und Joshua Schroven, die in der Abwehrreihe nahezu unverzichtbar sind. Aber in diesem Jahr kann Meier auf die Ausgeglichenheit der Mannschaft setzen.
Knapp zwei erzielte Tore pro Spiel sind zwar kein exzellenter, aber zumindest ein überdurchschnittlich guter Wert für die Offensivabteilung. Und in der Rückrunde könnten sogar noch mehr Tore fallen. Mit Timo Wnuk wurde in der Winterpause ein ausgesprochener Torjäger verpflichtet. Im Gegenzug verließ nun allerdings Außenstürmer Daniel Vering die Dickebank-Elf.
Drei Langzeitverletzte greifen ein „Wir gehen qualitativ gestärkt in die Rückrunde“, ist Meier überzeugt. Dies möchte der Trainer aber keinesfalls ausschließlich am Wnuk-Transfer festmachen. „Mit den über Monate ausgefallenen Felix Grabienski, Fabio Kontny und David Schroven, die teilweise noch ohne jeglichen Spieleinsatz sind, haben wir personell noch einiges im Köcher“, so Meier. Das Trio sieht Meier quasi als interne Neuzugänge, die voraussichtlich pünktlich zur Rückrunde wieder voll in das Wettkampfgeschehen eingreifen können.
Auch die der katastrophalen Platzsituation an der Dickebank geschuldeten, erneuten zahlreichen Spielausfälle zu Jahresende sieht Meier diesmal gelassener: „Auf Platz neun stellt sich die Situation anders dar als in den Vorjahren unter dem Druck des Abstiegskampfes. Wenn wir unsere insgesamt drei Nachholspiele erfolgreich gestalten, dürfen wir den Blick noch weiter nach oben richten“, sagt Meier und fügt an: „Für einen Platz unter den ersten sechs Teams sind wir auf jeden Fall stark genug. Ob noch mehr möglich ist, sei zunächst einmal dahin gestellt.“