Die Schlüsselszene der Partie ereignete sich bereits nach zwölf Minuten: Rellinghausens Robin Müller wurde mit einer glatten Roten Karte vom Platz gestellt. In einem Laufduell mit Ibrahim Bayraktar soll Müller den FSV-Offensivmann absichtlich zu Fall gebracht haben. Müller war letzter Mann und sah folgerichtig Rot. "Die frühe Rote Karte war natürlich die entscheidende Szene des Spiels", betonte ESC-Trainer Marco Guglielmi.
Sein Team musste so fast 80 Minuten in Unterzahl gegen den spielstarken Tabellenzweiten bestehen. Das gelang den Hausherren zunächst auch sehr gut. Der FSV hatte kaum klare Aktionen in der Offensive. Die besten Gelegenheiten hatten Bayraktar (6.) und Bentaleb (10.), das war aber noch vor dem Platzverweis. Die Essener steckten nicht auf. Der umtriebige Kohei Yokozawa hatte die beste Chance für den ESC in Halbzeit eins (30.).
Vor der Pause gab es dann nochmal eine strittige Szene: Rellinghausens Julian Haase holte Duisburgs Alison Rafael Leite Dos Santos unsanft von den Beinen. Der Außenbahnspieler des FSV schrie laut auf und musste auf dem Weg in die Kabine gestützt werden. Haase kassierte für diese Aktion Gelb und wüste Beschimpfungen einiger FSV-Betreuer.
Bentalebs-Doppelpack knackt tapfere Rellinghausener
Dos Santos konnte nach der Pause aber weitermachen und das Team von Trainer Rene Lewejohann drückte auf den Führungstreffer. "In Halbzeit zwei waren wir schon überlegen, haben aber nach der Roten etwas die Ordnung verloren. Den zweiten Abschnitt haben wir dann aber eindeutig dominiert", meinte er.
Auf den erlösenden Treffer musste der Trainer der Duisburger aber bis zur 64. Minute warten: Dann war der bis dahin etwas unglücklich auftretende Bentaleb, der nach einer scharfen Hereingabe von Bayraktar aus sechs Metern nur noch den Fuß hinhalten musste, zur Stelle und erlöste den FSV. Mit seinem zweiten Treffer (72.) knackte er die Gastgeber endgültig. Kurz vor Schluss erhöhte dann noch der stark aufspielende Bayraktar auf 3:0 (89.).
Guglielmi beurteilte die Partie seiner Mannschaft unabhängig der am Ende doch klaren Pleite und unter der Berücksichtigung der frühen Roten Karte durchaus positiv: "Gegen so einen Gegner, so lange mit einem Mann weniger zu spielen, hat die Dinge natürlich schwieriger gemacht", resümiert der ESC-Trainer. Sein Trainerkollege Lewejohann war mit dem Endergebnis natürlich hochzufrieden und lobte seine Jungs: "Das war eine sehr gute Leistung und ein am Ende des Tages absolut verdienter Sieg - auch in dieser Höhe."