Die Definition eines normalen Aufsteigers trifft auf den Moerser Landesligisten wohl sowieso nicht zu. Dem ambitionierten Klub, der vor vier Jahren unter dem jetzigen Trainer Kay Bartkowiak noch in der Kreisliga A kickte, gelang in der vergangenen Saison die souveräne Bezirksligameisterschaft.
In der stark besetzten Landesliga Niederrhein angekommen, legte der SVS ebenfalls einen Start nach Maß hin. Mit 23 Punkten steht Scherpenberg bereits nach zehn Spieltagen auf Tabellenplatz zwei hinter dem punktgleichen Spitzenreiter 1. FC Kleve, den die Bartkowiak-Elf vor zwei Wochen mit 3:0 auf heimischem Ascheplatz bezwang. Die Probleme der Gegner mit dem in der Landesliga ungewohnten Untergrund sind für Scherpenberg zudem ein großes Plus in Sachen Heimstärke. „Wir sind im Moment gut drauf und sind oben dran“, sagt der Trainer, der die Pokaleuphorie gerne auf die Meisterschaft übertragen möchte.
Wir wollen um den Aufstieg mitspielen. Das haben wir schon vor der Saison gesagt und daran hat sich auch nichts geändert
Kay Bartkowiak
Dass die Moerser als Aufsteiger zum Kreis der ernsthaften Kandidaten für den Oberliga-Aufstieg gelten, kommt jedoch nicht von ungefähr. Denn der in dieser Saison zu Hause noch ungeschlagene SVS ist mit vielen teils erfahrenen Topspielern gespickt, die auch schon höherklassig unterwegs waren. Nico Frömmgen (ehemals SV Hönnepel-Niedermörmter), El Houcine Bougjdi (1. FC Bocholt, KFC Uerdingen), Hari Coric (Fürth II, Schalke U19), Meik Kuta (RWE, Uerdingen) und Almir Sogolj (FSV Duisburg, Homberg) sind nur einige prominente Beispiele. „Wir wollen um den Aufstieg mitspielen. Das haben wir schon vor der Saison gesagt und daran hat sich auch nichts geändert“, gibt sich Bartkowiak mit Blick auf seinen starken Kader selbstbewusst.
Mit Ex-WSV-Liebling Ercan Aydogmus, der seine Karriere aufgrund eines Knorpelschadens fast beenden musste, landete der SVS vor der Saison zudem einen echten Transfercoup. Der 38-jährige ehemalige Drittligaspieler kam in der laufenden Saison in sechs Partien zum Einsatz und erzielte gegen Homberg seinen ersten Treffer im Scherpenberg-Trikot. Nach dem 0:0 gegen Rhede sollen die Weichen im anstehenden Ligaheimspiel am Sonntag gegen Viktoria Buchholz wieder auf Sieg gestellt werden, um weiter vom direkten Durchmarsch in die Oberliga träumen zu dürfen. „Wir müssen uns nach dem anstrengenden Pokalspiel regenerieren und am Sonntag die nächsten Punkte einfahren“, lautet die Zielvorgabe des 1,88-Meter-Hünen Aydogmus, der persönlich keine langfristigen Ziele mit dem SV Scherpenberg ausgeben will.