Eine Punktlandung hat Fußball-Landesligist SF Niederwenigern in der Saison 2016/17 hingelegt. Mit 42 Zählern wurde das Vorjahresergebnis wiederholt. Einen Unterschied gab es aber dennoch. Die gerade abgelaufene Saison war deutlich entspannter als die zuvor. „Ich denke, dass wir uns in der Liga inzwischen etabliert haben“, sagt SFN-Trainer Jürgen Margref.
Die Ausgangslage Für die Sportfreunde war es die Saison nach Marius Müller und Sidney Rast. Zwei Spieler, die im Jahr zuvor noch zu den absoluten Leistungsträger gezählt hatten, fehlten nun. Dafür gab es aber einen prominenten Zugang. Ex-Profi Henrik Gulden kehrte zu seinem Stammverein zurück.
Der Start Richtig euphorisch war die Stimmung in Niederwenigern in den ersten Wochen der Saison. Zum Auftakt gab es einen 3:1-Auswärtssieg gegen Essen-West, dann zwar nur ein Unentschieden gegen Königshardt, doch danach wurde wieder gewonnen. In Niederwenigern wurde schon geträumt und nach ganz oben geschaut, doch Jürgen Margref trat dann ganz schnell als Mahner auf. „Wir wollen hier mal schön die Kirche im Dorf lassen“, sagte der ehemalige Profi, der genau wusste, dass die ersten Gegner nicht zu den Topteams der Liga gehörten. Essen-West landete später dann auch auf dem Relegationsplatz, und Königshardt stieg direkt ab.
Erste Ernüchterung Für Niederwenigerns Trainer war nach dem guten Start klar, dass es auch Rückschläge geben würde. Und die gab es dann auch. Mitte September rutschte Niederwenigern in eine Krise. Aus sechs Spielen gab es nur noch einen Punkt, und plötzlich waren die Schwarz-Gelben doch wieder im Abstiegskampf angekommen. Einige Niederlagen hatten sich die Sportfreunde aber auch selbst zuzuschreiben. Denn die Mannschaft spielte, wahrscheinlich auch bedingt durch die Anfangserfolge, sehr offensiv. „Das war so nicht so abgesprochen, da fehlte uns oft die Absicherung“, erinnert sich Jürgen Margref an schwierige Zeiten. Zudem wurde auch der Kader geschwächt. Nach der Hinrunde verabschiedete sich Henrik Gulden, weil er in Norwegen ein Studium aufnehmen wollte, und Torwart Sebastian Langer konnte verletzungsbedingt nicht mehr eingesetzt werden. „Da ist uns schon ein bisschen mulmig geworden“, so Jürgen Margref.
Der Umschwung Doch auf die Sportfreunde kann man sich verlassen. Wenn es richtig kritisch wird, dann halten sie zusammen. Und so arbeitete sich Niederwenigern wieder aus dem Tal heraus. Und weil in der Rückrunde auch gegen Topmannschaften gepunktet wurde, waren die Wennischen recht schnell auf der sicheren Seite.
Die Aufsteiger In Niederwenigern wird in erster Linie auf die eigene Jugend gesetzt. Sieben der zehn Feldspieler mit den meisten Einsatzminuten sind denn auch in der eigenen Nachwuchsabteilung ausgebildet worden, aber manchmal können ja auch Zugänge helfen. So kamen in der Winterpause Innenverteidiger Sergej Stahl und Stürmer Anil Kisin vom ETB Schwarz-Weiß Essen. Beide schlugen gut ein und wurden schnell zu Stammspielern. Beide werden auch in der nächsten Saison für Niederwenigern spielen. Auch Langer-Nachfolger Patrick Hollenbeck wird bleiben, der Torwart hat sich inzwischen zu einem starken Rückhalt entwickelt. „Auch er gehört zu unseren Aufsteigern, und mit Alexander Golz haben wir auch einen guten Vertreter“, sagt Jürgen Margref.“
Die Aussichten Niederwenigern hat sich in der sechsten Liga inzwischen etabliert und sollte auch in der nächsten Saison eine gute Rolle spielen. Allerdings wird es im Kader auch einige Veränderungen geben. Malte Eckert geht zum SV Burgaltendorf, und Sascha Friedrich verabschiedet sich in Richtung SG Welper. Friedrich half in Niederwenigern zuletzt als Rechtsverteidiger. Diese Position ausfüllen wird künftig wieder Lauritz Angerstein, der vor seiner schweren Knieverletzung sicher zu den besten Außenverteidigern der Landesliga gehörte. Angerstein wird also so etwas wie der erste Zugang sein, allerdings werden auch einige Spieler Abschied nehmen. Zum Beispiel Konstantin Konrad, Sebastian Langer und Christopher Weiß. „Sie wollen es altersbedingt etwas langsamer angehen lassen, ich denke aber, dass sie uns im Notfall helfen“, sagt Jürgen Margref. Aber Notfälle soll es in der nächsten Saison eigentlich nicht mehr geben.