Der Vorsprung des Traditionsklub auf die beiden Duisburger Verfolger schrumpfte damit auf nur noch ein mickriges Pünktchen zusammen. Geht den Klevern da vielleicht etwas die Düse? "Davon kann keine Rede sein", stellt Trainer Thomas von Kuczkowski unmissverständlich klar. "Wir waren in unserer Chancenauswertung zu inkonsequent und das war es dann auch." An der Ausgangsposition habe sich auch trotz des Patzers des seit 23 Spieltagen unbesiegten Tabellenführers nichts geändert. Im Gegenteil: "Ich glaube, die anderen beiden Mannschaften wären froh, wenn sie unsere Ausgangsposition hätten. Wir werden nicht anfangen zu wackeln. Bisher haben wir immer am besten gespielt, wenn wir mit dem Rücken zur Wand standen", zeigt der Klever Coach Selbstvertrauen.
Bei dem ein oder anderen dürften allerdings Erinnerungen ans Vorjahr geweckt werden, als die Niederrheiner am letzten Spieltag vom ersten Platz gestoßen wurden - punktgleich mit Aufsteiger 1. FC Mönchengladbach - und letztendlich in der Relegation am SC Düsseldorf-West scheiterten. Von Kuczkowski: "Daher bin ich eigentlich auch der Meinung, dass wir es von allen dreien am meisten verdient hätten." Durch zwei dritte Plätze zuvor droht den Klevern ein Stempel, den einst Jürgen Klopp mit Mainz verpasst bekam. Dem des Unaufsteigbaren.
Dieses Jahr will die Mannschaft vom Bresserberg nicht wieder mit leeren Händen durchs Ziel laufen. Daher hat von Kuczkowski seinen Jungs fürs Pfingstwochenende freigegeben: "Am Ende wird die Fitness nicht das entscheidende Kriterium sein, sondern der Kopf." Spezielles Mentaltraining gibt es jedoch nicht: "Da muss jetzt niemand kommen und den ganz großen Trick auspacken. Wir müssen die Ruhe bewahren, die letzten Ergebnisse ausblenden und unser eigenes Ding durchziehen."