Der Anpfiff des Spiels verzögerte sich um fünf Minuten, weil ein Gewitter über den Platz zog. Es hagelte, donnerte, regnete und blitzte, so dass sich der Unparteiische Benjamin Destpak entschloss, die Partie einige Minuten später anzupfeifen.
Zu Beginn entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Viele Zweikämpfe im Mittelfeld bestimmten die Anfangsminuten. In der neunten Minute gingen die Gäste durch Marcel Vogel mit 1:0 in Führung. Dieser setzte sich auf der Außenbahn durch und lupfte den Ball sehenswert über den Torwart. Mit der ersten Chance ging der Tabellendritte direkt in Führung.
Nur wenige Minuten später zeigte Schiedsrichter Benjamin Destpak dem Cronenberger Innenverteidiger Fasil Arafkas nach einer Notbremse die Rote Karte. Cronenberg wirkte nach dem Platzverweis in Unterzahl ein wenig unorganisiert. Prompt nutzten die Gäste aus Sterkrade-Nord ihre zweite Chance in der 29. Minute zum 2:0. Wieder war es Vogel, dem ein abgefälschter Ball vor die Füße kam und den er entschlossen ins kurze Eck schoss. Bis zur Halbzeit verwaltete Sterkrade-Nord die Führung und kam immer wieder blitzschnell vor das Tor.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit änderte sich jedoch das Bild. Cronenberg war nun viel präsenter in den Zweikämpfen und kam immer wieder gefährlich über die Außen. Meist war der letzte Ball aber zu unpräzise, sodass kaum Großchancen dabei heraussprangen. In der 76. Minute war es dann soweit. Der linke Verteidiger Martin Osei brachte den Ball flach vors Tor und der emsige Korkmaz überwand Sterkrades Schlussmann Klingbeil.
In der 83. Minute erstickte Sterkrade-Nord die Bemühungen Cronenbergs zum Ausgleich im Keim. Ein Konter über Rechtsaußen landete beim eingewechselten Ripkes, der in der Mitte Nawzad sah. Dieser musste den Ball nur noch ins leere Tor zum 3:1 einschieben. Die Effektivität der Gäste war beeindruckend an diesem Tag.
Gäste Trainer Markus Kowalczyk war nach dem Spiel zufrieden mit seiner Mannschaft: "Wir waren stark ersatzgeschwächt und sind hier mit einer richtig jungen Truppe aufgetreten. Die Not war enorm, aber wir haben uns für unsere taktische Disziplin belohnt. Es scheint, als würden wir die Früchte für unsere Arbeit tragen. Wir waren extrem effektiv. Ein Lob geht auch an die Einwechselspieler, die alle richtig gut drauf sind."
SC-Trainer Markus Dönninghaus ärgerte sich über die unglückliche Anfangsphase seines Teams: "Unglücklicher kann das Spiel nicht starten. Sehr früh fiel das 0:1 und dann bekommen wir auch noch eine Rote Karte gegen uns. Das ist natürlich bitter gewesen. Die ersten 15 Minuten haben wir verspielt. Aber wir hatten auch Personalprobleme und haben einen Verteidiger reaktiviert. Die Positionen waren kaum besetzt und Abstimmungsprobleme können nach so kurzer Zeit immer auftreten. Leider war der letzte Pass meiner Mannschaft zu ungenau. Wir hätten öfter den Abschluss suchen müssen. Das 1:3 ist dann symptomatisch für die Bemühungen, die wir in der zweiten Halbzeit angestellt haben, aber es gelingt nicht immer ein Spiel zu drehen. Jetzt heißt es, die Konzentration hochzuhalten und weiterzuarbeiten für die kommenden Wochen."
Ein Lob hatte Dönninghaus für den Gegner parat: "Sterkrade war richtig gut. Da muss ich dem Team ein Kompliment machen."