Der Dauerbrenner hat beim Tabellendritten den Spaß am Fußball wiedergefunden. „Bei meinem letzten Verein Ratingen 04/19 habe ich ganz wenig gespielt. Woran das genau gelegen hat – keine Ahnung. Hier beim VfB bekomme ich das Vertrauen. Wir haben eine gute Mannschaft, das Umfeld passt“, nennt der Techniker die Vorzüge in Homberg. Die Tatsache, dass die Gelb-Schwarzen aktuell noch nicht abschätzen können, ob sie auch 2016/2017 in der Landesliga spielen oder doch den Aufstieg in die Oberliga packen, ließ Wibbe keine Sekunde zögern. „Wenn wir Bezirksligist wären, hätte ich sicherlich nicht unterschrieben. Wir haben bei sechs Punkten Rückstand auf Tabellenführer 1. FC Kleve noch gute Chancen. Das primäre Ziel lautet jetzt, erst einmal den zweiten Platz, der ja zu zwei Aufstiegsspielen berechtigt, zu sichern. Und wenn dann doch noch etwas mehr herausspringt, würden wir uns nicht dagegen wehren“, sagt der 23-Jährige.
Es gibt den Studenten, der um 14 Uhr aufsteht. Und es gibt den Studenten, der wirklich früh an der Uni ist. Ich habe ehrlich gesagt keine Lust, 28 Semester zu studieren
Dennis Wibbe
Nach holprigem Saisonstart, der vier Niederlagen in den ersten sieben Punktspielen einbrachte, haben die neuformierten Homberger Fahrt aufgenommen. Zwischenzeitlich blieb das Team von Trainer Stefan Janßen zehn Mal ungeschlagen, bevor der Duisburger SV 1900 im Derby mit einem 2:1 das Stoppschild aufstellte. Ins Jahr 2016 startete der VfB mit einem 2:1 über Wesel-Lackhausen und dem 5:1 über Odenkirchen. Wibbe: „Wir haben in der ersten Halbzeit den Faden verloren, wollten das Spiel aber unbedingt drehen.“ Dennis Wibbe traf binnen weniger Sekunden doppelt und fädelte die Vorentscheidung mit ein. „Wir hatten das Momentum auf unserer Seite“, sagt der ehemalige Nachwuchskicker von Rot-Weiss Essen angenehm bescheiden.
Ein weiterer Beweis dafür, dass der VfB Homberg dazugelernt hat. „Es hat gedauert, bis wir uns gefunden haben. Wir hatten viele neue Leute einzubauen, es gab etliche Kleinigkeiten, die sich erst einspielen mussten“, blickt der Dampfmacher zurück, „in einigen Spielen kamen Pech und Unvermögen hinzu. Irgendwann haben wir eine Serie gestartet.“ Parallel zum Fußball studiert Wibbe an der Uni Bochum Sport und Geschichte. Mit dem Lernen hält er es wie mit seinen Auftritten auf dem Platz: Schnell und zielstrebig soll es sein. „Es gibt den Studenten, der um 14 Uhr aufsteht. Und es gibt den Studenten, der wirklich früh an der Uni ist. Ich habe ehrlich gesagt keine Lust, 28 Semester zu studieren“, zwinkert Wibbe.