Es war die 43. Spielminute, von der Römer wohl noch heute Nacht träumen wird, als der Goalgetter dem an diesem Tag schwachen Leither Spielertrainer Eduard „Ede“ Buckmaier clever den Ball vom Stiefel luchste und völlig unbedrängt auf das Bochumer Tor zumarschierte. Dort scheiterte er aber kläglich an Leithes Schlussmann Marcel Paul. Wäre das nicht schon schlimm genug, kassierte seine Elf im Gegenzug durch Leithes Hakan Gürbüz den Anschlusstreffer zum 1:2 - die Basis für das 2:2 Endergebnis. Dementsprechend sauer war Schwelms Trainer Marc Dulm im Anschluss an die Partie: „Da hast du die Chance zum 3:0 und kassierst im Gegenzug ein ganz dummes Gegentor“.
Kann es gar nicht fassen: Trotz seines dritten Doppelpacks durfte sich Schwelms Stürmer Sascha Römer diesmal nicht als Gewinner fühlen.
Nach dem Seitenwechsel mussten die Gastgeber deutlich mehr in die Partie investieren, hatte jedoch Probleme, das Spiel geordnet nach vorne zu tragen. Je länger die zweite Hälfte dann aber dauerte, desto größer wurde die Überlegenheit der Bochumer, auch weil bei der jungen Schwelmer Mannschaft augenscheinlich die Kräfte schwanden wodurch zusehends die Ordnung im Mittelfeld verloren ging. Von konditionellen Problemen seiner Truppe wollte aber zumindest Trainer Dulm nichts wissen. Er sah dagegen den Grund für die Konfusion eher „in mangelnder Erfahrung und dem Fehlen der erfahrenen Mittelfeldspieler Andre Waßmann und Moritz Döbert“.
Die Schwächen im Mittelfeld der Schwelmer nutzte jetzt vor allem Leithes Kapitän Thomas Grabowski, der seine Nebenleute immer wieder vorwärts trieb. Sein unermüdlicher Einsatz wurde dann auch mit dem Ausgleich belohnt. Nach einem völlig unnötigen Foul von Sascha Römer auf halblinker Position setzte sich Grabowski beim anschließenden Freistoß im Kopfballduell durch und markierte das 2:2 (73.).
Die Schwelm Gäste waren jetzt stehend k.o. und es schien nur eine Frage der Zeit, bis die Rot-Weißen die Führung erzielen würden. In diese Drangperiode der Leither, verhagelte Sascha Römer sich dann endgültig den Nachmittag. Einmal gut in Szene gesetzt, einmal, ähnlich wie in der ersten Halbzeit, sich schön den Ball erarbeitet, hatte er seine Nerven wieder nicht im Griff und scheiterte jeweils völlig unbedrängt an Leithes Keeper Paul . Mit Schuldzuweisungen an seinen Torjäger tat sich Trainer Dulm hinterher allerdings schwer: „Der Junge hat dreimal hintereinander doppelt getroffen, da kann man ihm doch keine Vorwürfe machen.“
„Ganz zufrieden“ mit dem Unentschieden war Leithes Trainer, Ex-Profi „Ede“ Buckmaier: „Wir wollten unser Heimspiel zwar unbedingt gewinnen, nach dem Spielverlauf kann ich aber mit dem Punkt sehr gut leben.“