Das macht doch Lust auf mehr! Der Blau-Weiß-Cup erwies sich wieder einmal als perfekter Auftakt in die Hallensaison. Den Wanderpokal nahm diesmal Landesligist Spvgg. Sterkrade-Nord mit nach Hause, die im Endspiel nach Neunmeterschießen (2:1) das glücklichere Ende gegen eine stark aufspielende Reservemannschaft der Gastgeber hatte. Die rund 700 Zuschauer in der Willy-Jürissen-Halle gaben diesem Spektakel einen gebührenden Rahmen. „Das waren ja noch mehr als im Vorjahr“, staunte nicht nur Marino Palmas, zweiter Vorsitzender der Blau-Weißen, nicht schlecht.
Es ging in beiden Gruppen eng zu. Landesligist Arminia Klosterhardt strauchelte gleich zu Beginn mit einer 2:5-Niederlage gegen Arminia Lirich in der Gruppe B. Die ebenfalls als Favorit gehandelten BW Oberhausen (Gruppe B) sowie Sterkrade-Nord (A) begannen zunächst souverän, schwächelten dann aber zum Ende der Gruppenphase. Das führte dazu, dass Titelverteidiger Arminia Klosterhardt nur der dritte Platz blieb. Überraschend setzte sich hier B-Ligist DJK Adler Oberhausen letzten Endes aber verdient durch.
Die DJK Adler unterlag zwar Klosterhardt 1:3, zeigte gegen SC 20, Arminia Lirich und dann vor allem beim starken 2:1 im letzten Gruppenspiel gegen die Blau-Weißen klasse Fußball mit viel Herz. Blau-Weiß setzte sich nur wegen des besseren Torverhältnisses gegen Arminia Klosterhardt durch. Arminia Lirich spielte ein gutes Turnier, schlug Klosterhardt 5:2 und hätte gegen die DJK Adler alles klar machen können. Doch der B-Ligist behielt mit 2:1 die Oberhand. Der Spielclub hatte mit einer stark ersatzgeschwächten Truppe erwartungsgemäß wenig zu melden.
VfR 08 gegen Nord stark
Auch in Gruppe A verlief es längst nicht so klar, wie eigentlich gedacht. Denn B-Ligist BW Oberhausen II, verstärkt mit Personal aus der Ersten, hielt den Bezirksligisten Adler Osterfeld auf Distanz (4:0 im direkten Vergleich) und sicherte sich sogar Platz eins vor dem Landesligisten Nord. Der gewann zwar das Duell gegen Blau-Weiß II, schwächelte dafür aber beim 3:4 gegen VfR 08. Dem guten Torwart Christian Klingbei war es zu verdanken, dass Nord dennoch den Sprung schaffte.
Die 08er spielten ein gutes Turnier mit technisch feinem Fußball, hatten aber viel Abschlusspech. Erst gegen Nord platzte der Knoten, doch das war es schon zu spät. SW Alstaden fiel in dieser Gruppe deutlich ab und war Punktelieferant.
Mit drei mehr erzielten Toren gewann Blau-Weiß II daher bei Punktgleichheit mit Nord die Gruppe. Nur zwei „Dreier“ in vier Spielen waren für Adler Osterfeld und dem VfR 08 zu wenig.
Adler im Halbfinale gestoppt
So ergab sich eine überraschende und interessante Konstellation für die Halbfinals. Darauf hätte vorher niemand gesetzt: Zunächst das vereinsinterne Duell B-Liga gegen Landesliga der Blau-Weißen im ersten Halbfinale und dann der erneute Kampf David gegen Goliath im zweiten Semifinale: B-Ligist DJK Adler gegen Landesligist Nord.
Zunächst trauten die Zuschauer ihren Augen nicht, als die bärenstark aufspielende Reserve der Liricher die erste Mannschaft um Trainer Thorsten Möllmann klar mit 3:1 in die Schranken verwies. Ein absolut verdienter Sieg der Mannschaft von Erol Kücükarslan, bei der vor allem Halil-Ibrahim Cobanoglu, Ümit Mutlu, Hakan Cesur und Oliver Nözel zu gefallen wussten. Nözel steuerte selbst einen Treffer in dieser Begegnung bei und will in der Winterpause für die kommende Rückrunde neu angreifen, wie er am Rande der Bande verlauten ließ. Halbfinale Nummer zwei ging dann erwartungsgemäß an den Landesligisten aus Schmachtendorf.
Mit 5:2 setzten sich die Mannen um Markus Kowalczyk bzw. Betreuer Kazim Karacali gegen den Außenseiter und A-Ligisten Adler Oberhausen durch. Das Neunmeterschießen im Spiel um Platz drei zwischen BWO und Adler Oberhausen ging nach einem langen Hin und Her und ingesamt sieben Schützen mit 4:3 an die Gastgeber. Auch das Finale war dann an Spannung nicht zu überbieten.
Beide Torleute, Mike Justenhofen von BWO II und Klingbeil von den Nordlern hielten mit ihren Paraden die Begegnung lange offen. Am Ende war es der Neunmeter von „Klinge“, der eine Entscheidung zu Gunsten der Nordler erzwang (2:1). Beide Torleute wurden anschließend von BWO-Klubboss Frank Kielczwski ausgezeichnet, anstatt des Torjägers – zu Recht. Zum besten Feldspieler wurde Mutlu gewählt.