"Unterschiedliche Vorstellungen im sportlichen Bereich" hätten laut Fußball-Abteilungsleiter Dietz Walter zur Beurlaubung geführt. Eine auf den ersten Blick überraschende Entscheidung, denn Mühlbauer hatte die Oberhausener in seiner vierjährigen Amtszeit aus der Kreisliga A in die Landesliga geführt und hielt im Vorjahr letztlich souverän die Klasse. Für sein Aus bei den Nordlern hat letztlich der Sportliche Leiter Markus Kowalczyk gesorgt, der seit der letzten Winterpause bei den Blau-Weißen tätig ist und die Mannschaft nun als Interimstrainer betreut.
"Der Verein war für mich mehr als nur ein Hobby"
Auch eine Woche nach seiner Entlassung hat Mühlbauer den unerwarteten Nackenschlag noch nicht verkraftet. "Ich bin nach wie vor schockiert und absolut überrascht. Die Entlassung ist für mich nur schwer zu begreifen, denn wir haben in den letzten Jahren großartige Erfolge gefeiert. Auch unser Start mit zwei Siegen aus drei Spielen war passabel. Dieser frühe Zeitpunkt ist deshalb einfach nur traurig", betont Mühlbauer, der vorerst eine kurze Pause einlegen wolle und anschließend offen für verschiedene Anfragen sei. "Ich höre mir mit Sicherheit alles an, aber zunächst muss ich diese riesige Enttäuschung verarbeiten. Der Verein war für mich mehr als nur ein Hobby, da ich dort in den letzten Jahren sehr viele Freunde gewonnen habe."
Bei der Sportvereinigung läuft die Suche nach einem Nachfolger derweil auf Hochtouren. Vollzug kann noch nicht vermeldet werden. "Wir wollen auf jeden Fall keinen Schnellschuss und haben uns deshalb keinen Termin gesetzt", berichtet der Abteilungsleiter. Walter räumt ein, dass die Absetzung Mühlbauers im Umfeld reichlich Fragen aufgeworfen hat. "Das Echo war sehr groß. Allerdings kamen wir bei der zukünftigen Ausrichtung zuletzt nicht auf einen Nenner. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen."
Auf die Leistung der Mannschaft hat das Trainer-Theater zunächst keine negativen Auswirkungen gehabt. Die Nordler feierten am Sonntag einen souveränen 4:0-Erfolg über den Aufsteiger SV Burgaltendorf. "Die Jungs haben den Vorfall gut verkraftet und eine gute Leistung abgerufen. Das war für alle Beteiligten eine sehr emotionale Sache", unterstreicht Walter.