RS sprach mit dem Defensiv-Spezialisten über den besonderen Verein YEG, die laufende Landesliga-Saison und seine persönlichen Ziele.
Savas Turhal, als Sie Mitte August zu YEG Hassel zurückkehrten, wurde auf der Vereins-Homepage die „Rückkehr des verlorenen Sohnes“ gefeiert. Trifft diese Beschreibung zu? (Lacht) Naja, vielleicht ist es etwas übertrieben, aber ich muss schon sagen, dass YEG Hassel ein ganz besonderer Verein für mich ist und mir viel bedeutet.
Warum? Zum einen, weil ich ja vor acht, neun Jahren schon einmal hier gespielt habe. In erster Linie sind es aber die Leute im Verein. Viele kenne ich schon seit vielen Jahren. Ich meine nicht nur die Spieler, sondern auch die Verantwortlichen und Ehrenamtlichen, die sich um alles kümmern und sich zum Wohl des Vereins engagieren.
Was ist bei YEG Hassel anders als anderswo?
Ich denke, dass YEG sich gegenüber anderen Vereinen mit Migrationshintergrund dadurch auszeichnet, dass hier wirklich etwas für den Stadtteil getan wird. Eine besondere Leistung ist, dass wir alle Jugendmannschaften besetzt haben, wo gibt es das schon? Außerdem ist der Verein sehr gut geführt, deshalb haben wir auch einen, wie ich finde, so guten Ruf in Gelsenkirchen.
Wie beurteilen Sie denn das Abschneiden in der Landesliga? Ist Platz neun zur Winterpause aus Ihrer Sicht in Ordnung? Naja, ganz zufrieden bin ich nicht, auch wenn die Platzierung für einen Aufsteiger eigentlich erstmal in Ordnung geht. Es wäre aber noch viel mehr drin gewesen, wenn wir konsequenter gewesen wären. Mit Reden allein holt man keine Punkte, was zählt sind nur die 90 Minuten auf dem Platz. Das haben wir manchmal vergessen.
Wie lautet denn das Ziel für die restliche Saison, wenn die Mannschaft eigentlich weder nach oben noch nach unten zu schauen braucht? Wir müssen am Ende in den Spiegel gucken und selbst mit dem Erreichten zufrieden sein. Welcher Tabellenplatz das dann ist, wird man sehen. Das kann Rang sieben, fünf oder drei sein.
Sie sind mittlerweile 32 Jahre alt. Da neigt sich die Karriere als Seniorenspieler langsam dem Ende entgegen. Denken Sie schon ans Aufhören? Es stimmt, langsam muss ich mich mit dem Gedanken befassen. Aber noch fühle ich mich fit und kann der Mannschaft helfen. Ganz so schnell werde ich mich noch nicht verabschieden.
Sie galten immer als Heißsporn. Ist das immer noch so, oder ist Savas Turhal mit den Jahren doch ein bisschen altersmilde geworden? Ich glaube, es liegt an meinem Ehrgeiz, dass ich schon mal anecke. Viele sagen auch, dass ich abseits des Platzes ganz anders bin. Letztlich habe ich mir aber nichts zu Schulden kommen lassen. Und wenn das so gewesen wäre, hätte ich mich dafür auch sofort entschuldigt.