Derby-Time in Düsseldorf! Schon vor der Saison schaute man gebannt auf den sechsten Spieltag, weil der SC Düsseldorf-West auf den Stadt-Nachbarn BV 04 trifft. Jetzt ist es soweit und die Vorfreude scheint spürbar zu sein, wie auch Olaf Ketzer, Trainer des SC West betont: "Wir fiebern dem Match entgegen und sind froh, wenn die Partie heute angepfiffen wird." Auch sein Gegenüber Frank Zwiebler kann es kaum abwarten: "Meine Jungs sind alle motiviert, jeder will unbedingt spielen."
Dabei hat diese Begegnung nicht nur den Charakter eines Derbys, sondern gleichzeitig ist es auch noch ein Spitzenspiel, schließlich trifft der Zweite auf den Dritten der Tabelle. Außerdem sind beide Teams noch ungeschlagen, was sich heute ändern könnte. "Wir wollen unbedingt gewinnen", lässt Ketzer keinen Zweifel, obwohl er fast im gleichen Augenblick hinzufügt: "Es ist für uns kein richtungsweisendes Spiel, doch ich habe zu meiner Truppe gesagt, wenn wir gegen den BV 04 verlieren, wäre der Sieg gegen Tabellenführer Fortuna Mönchengladbach nur noch die Hälfte wert."
Damit ihm dieses Missgeschick nicht wiederfährt, dafür hat Ketzer unter der Woche eine Teambuildings-Maßnahme unternommen. Der Coach führt aus: "Wir waren mit 20 Mann in der Saunalandschaft und haben uns ein wenig erholt. Das trägt natürlich auch zu unserer ohnehin guten Stimmung bei." Auch im Nachbarschaftsduell soll Ketzer mächtig schwitzen, zumindest wenn es nach Zwiebler geht, der den Stellenwert dieses Duells verdeutlicht: "Es gibt bei uns in Düsseldorf diesen Spruch, der BV 04 will oben mitspielen, der SC West muss. Und genauso sehe ich das auch und deshalb werden wir die Aufgabe mit einer gewissen Lockerheit angehen." Dennoch weiß der Linienchef, worauf er beim Gegner achten muss: "Man kennt sich untereinander, uns ist die Offensivstärke des SC West wohl bekannt. Sie haben mit Oliver Röder und Rene Kägebein hervorragende Angreifer in ihren Reihen." Aber Zwiebler ist auch bewusst, wie man gegen solche Mannschaft vorgehen muss: "Wir werden uns nicht verstecken. Denn man muss offensivstarke Teams vom eigenen Tor weghalten und deshalb selber nach vorne spielen."
Das will andererseits Ketzer natürlich nicht zulassen. Der Trainer gibt sich kämpferisch: "Wir wollen ihnen die erste Niederlage zuführen." Dabei schielt der ehemalige Kicker auch auf die Tabellenführung, die man bei einem Erfolg und zeitgleichem Nachlassen von Fortuna Mönchengladbach ergattern könnte. "Es wäre toll, wenn wir nach dem Spieltag Spitzenreiter wären. Denn je länger man ganz oben ist, desto besser ist das eigene Gefühl und man bekommt immer mehr Sicherheit. Außerdem kann man es sich auch mal erlauben, einen Zähler liegen zu lassen, ohne sich gleich total ärgern zu müssen." Schlusswort von Ketzer: "Wenn wir heute gewinnen, haben wir BV 04 erst einmal ein wenig distanziert. Das muss unser Ziel sein."