Und weiter wartet der SSV Sudberg auf die komplette Verlegung ihres neuen Kunstrasens. Dafür muss man allerdings auch einiges in Kauf nehmen. Schon das Match in der vergangenen Woche gegen den TSV Ronsdorf konnte nicht auf der heimischen Anlage ausgetragen werden, sondern das Team um Trainer Werner Boss musste die Fahrt nach Ronsdorf auf sich nehmen. An diesem Wochenende das gleiche Bild: Der Spielplan zeigt ein Heimspiel für den SSV an, dennoch werden die Wuppertal nach Essen fahren, um gegen den SV Burgaltendorf anzutreten.
"Das ist natürlich ärgerlich, wenn wir Sonntag für Sonntag auswärts auflaufen müssen, obwohl wir eigentlich auf unserer eigenen schönen Anlage dran wären", schüttelt Boss den Kopf und schiebt nach: "Nicht, dass wir durch die Reihe von Matches auf fremdem Boden unten rein rutschen und dann plötzlich der Musik hinterherlaufen." Sein Zusatz: "Wir haben dann zwar noch die Heimpartien in der Hinterhand. Doch wenn du diese dann auf einmal gewinnen muss, ist der Druck verdammt hoch." Allerdings rechnet Boss damit nicht wirklich: "Eigentlich sind wir stark genug, um etwas mit den Abstiegsrängen zu tun zu haben." Dieses Selbstvertrauen gibt ihm wahrscheinlich der ordentliche Saisonstart seiner Truppe. "Wir haben die Top-Teams Radevormwald und FC Kray bereits hinter uns und dennoch neun Punkte auf dem Konto, damit kann ich leben." Doch nicht nur die Gedanken der ständigen Reisen schießen dem Coach derzeit durch den Kopf. Auch die Problematik, keine Möglichkeit zum Training zu haben, schlägt ihm auf den Magen. "Wir sind derzeit kein Fußballverein, sondern ein Haufen von Marathonläufern", schmunzelt Boss und fügt erklärend hinzu: "Wir haben im Moment kein Feld, auf dem wir vernünftige Übungen mit dem Ball absolvieren können. Somit fressen wir ständig nur Kilometer."
Doch lange muss Boss nicht mehr warten, bis das neue Sudberger Grün endlich beackert werden kann. "Mitte kommender Woche soll der Rasen vollständig verlegt sein. Dann haben wir wahrscheinlich einen der schönsten Kunstrasen-Plätze in ganz Deutschland." Aber wie schon erwähnt müssen die Sudberger vorerst auf die ungeliebte rote Asche zum SV Burgaltendorf. "Dort müssen wir nach den beiden Niederlagen versuchen, mal wieder zu punkten. Danach wartet der FC Remscheid auf uns, auch keine einfache Aufgabe", hat Boss schon die nächste Begegnung seiner Mannschaft im Hinterkopf, warnt jedoch vorerst vor dem heutigen Kontrahenten: "Die Altendorfer werden sich denken, wir haben gegen Kray einen Punkt geholt, die Sudberger haben verloren. Also können wir die doch packen." Der Linienchef legt nach: "Außerdem kennen SVA-Trainer Jörg Oswald und ich uns sehr gut, telefonieren fast jede Woche und tauschen uns aus. Somit wissen wir genau, wie wir uns gegenseitig bekämpfen müssen." Daher ist es auch nicht überraschend, dass Boss die Stärken des Gegners schon ausgemacht hat: "Sie sind ein Team. Es ist kein Überflieger dabei, auf den wir unbedingt aufpassen müssen." Sein Schlusswort: "Wir werden es den Burgaltendorfern nicht leicht machen. Doch am Ende werden wohl beide mit einem Zähler zufrieden sein können."