Und auch der scheidende Torwart der Grün-Weißen, Sören Stauder, hatte allen Grund zum Feiern. Nachdem ihm der Elfmeter zum 4:0 noch verwehrt blieb, da sich Nedim Djuliman den Ball schnappte, durfte er wenige Minuten später dann doch noch in den gegnerischen 16er. Eine Situation, die er als Schlussmann nicht häufig erlebt. Lautstark wurde er abermals von den Fans im Lüttinghof-Stadion unter "Sören Stauder"-Sprechchören zum Elfmeterpunkt getragen. Den fälligen Elfmeter verwandelte er in ähnlich souveräner Manier, wie man ihn sonst zwischen den Pfosten erlebt. Erst nach dem Spiel wurde ihm richtig klar, was sich da eigentlich abgespielt hatte: "Das war ein super Gefühl von den Fans lautstark gefordert zu werden - ein tolles Abschiedsgeschenk!", sagte Stauder, der drei Jahre das Tor der Gelsenkirchener hütete und in der kommenden Spielzeit für den TV Jahn Hiesfeld aufläuft.
Die Offensive des SCH gewinnt Spiele - die Defensive die Meisterschaft
Insgesamt fünf Mal gewann die Mannschaft von Trainer Michael Schrank mit fünf oder mehr Toren und hat mit 55 Toren auch zweifelsohne eine der stärksten Offensivreihen. Doch für die Defensivarbeit, die das Team in dieser Saison gezeigt hat, fehlen schon fast die Superlativen. Ganze 16 (!) Mal hielt Sören Stauder den Kasten sauber. Einerseits, weil er in den wenigen Momenten, wo er gefordert war, seine Klasse unter Beweis stellte. Andererseits, weil das Duo um Nedim Djuliman und Kapitän Thomas Falkowski souverän die Abwehr führte und den gegnerischen Sturmreihen ein ums andere mal den Zahn zog.
Gerade für einen Torwart ist es besonders schwierig, sich in den wenigen sich bietenden Möglichkeiten immer wieder auszuzeichnen und seine Leistung abzurufen. „Als Torwart muss man immer 100 % konzentriert sein und jeder Fehler führt meist zum Gegentor. Aber ich freue mich auch, in Hiesfeld ein wenig mehr gefordert zu werden um mich zu verbessern und auszuzeichnen“, erklärt der 23-Jährige.
2012 – das Jahr des SC Hassel
Vier. Eine weitere Zahl, die die unglaubliche Defensivleistung des Teams untermauert, denn nur vier Gegentore kassierte die Schrank-Mannschaft in 13 Partien. Zwischenzeitlich blieb Sören Stauder sogar sieben (!) Spiele ohne Gegentor (20. - 26. Spieltag). „Ich glaube so etwas erlebt man als Torwart nicht oft und dafür muss ich mich natürlich auch bei meinen hervorragenden Abwehrleuten bedanken“, findet er lobende Worte für seine Vorderleute.
Schon während der Hinrunde deutete sich an, dass die Defensive des SC Hassel nur schwer zu überwinden war. Dennoch lagen sie nur auf Rang drei der Tabelle. Inzwischen, einen Spieltag vor Schluss, liegt der kommende Meister mit fünf Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze. Und Sören Stauder weiß auch warum: „Die Mannschaft hat sich vor allem im letzten halben Jahr super entwickelt, nicht nur, dass wir kein Spiel mehr verloren haben, sondern auch charakterlich wurde eine neue Ebene erreicht! Und einen schönen Abschluss wird es sicher auf der Mannschaftsfahrt nach Malle geben“, sagt Stauder mit einem lachenden und einem weinenden Auge.