Landesliga Westfalen 4
Wer noch eine Beweis dafür braucht, dass Fußball eben alles andere als rational und planbar ist, dem sei das vor Augen geführt, was sich am Sonntag in der Löchterheide ereignete. Das fast sicher abgestiegene Schlusslicht SSV Buer hatte den, zugegebenermaßen zuletzt etwas kriselnden, Aufstiegsanwärter TSV Marl-Hüls zu Gast. Nach 15 Minuten führte der TSV durch einen Hattrick von Sebastian Ruhe mit 3:0 und die einzige Frage, die sich die Zuschauer stellten, war die nach der Höhe des Kantersiegs.
75 Minuten später herrschte wohl selbst bei der SSV Unglaube über das, was passiert war, denn die Bueraner hatten die Partie tatsächlich gedreht und mit 4:3 ihren vierten Saisonsieg eingefahren. Bei Holger Flossbach, Trainer des TSV, sorgte dies für völlige Verzweifelung. „Nach dem Tor zum 1:3 haben wir wie das Kaninchen vor der Schlange gespielt. Keiner hat mehr angegriffen. Wir haben zugeguckt, wie die kombiniert und getroffen haben und waren am Ende mit dem 3:4 noch gut bedient. Ich bin seit 1989 Trainer, aber das habe ich noch nie erlebt. Drei Spieler haben vernünftig gespielt, alles andere war ein Kollektivversagen.“
Haltern rettet einen Zähler
Den Aufstieg müssen die Marler trotzdem noch nicht abhaken, denn auch die Konkurrenz tat sich schwer. Der BSV Roxel spielte nur 3:3 bei der SpVg. Emsdetten, Eintracht Coesfeld verlor 1:4 in Mesum und der TuS Haltern spielte 4:4 bei Münster 08. Für die Seestädter war der Punkt allerdings ein Gewinn, schließlich hatte lag das Team nach einer Viertelstunde schon 0:3 zurück. Das 4:4 erzielte zehn Minuten vor Schluss Tim Abendroth, der sich aber nur halb freuen konnte, hatte er doch in der Anfangsphase einen Elfmeter verschossen. „Hätte ich das Ding vorher gemacht, hätten wir das Spiel vielleicht ganz gedreht.“
Völlig unbeeindruckt tritt unterdessen der SC Hassel auf, der 2:0 bei Grün-Weiß Nottuln gewann und dank der Patzer der Konkurrenz nun mit fünf Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze steht.
Landesliga Westfalen 5
Schicksalsspiele sind beim VfK Weddinghofen derzeit an der Tagesordnung. Auch gegen den SuS Bad Westernkotten war für die abstiegsbedrohte Mannschaft von Andreas Przybilla ein Sieg im Prinzip Pflicht, doch nach 90 Minuten stand eine bittere 1:4-Pleite und damit der nächste Nackenschlag im Kampf um den Klassenerhalt. Selbigen musste auch die Reserve der Hammer SpVg. hinnehmen, die beim Aufstiegsanwärter RW Horn 0:4 verlor und nun auf einem direkten Abstiegsplatz steht.
Sehr viel besser verlief der Spieltag für den SSV Mühlhausen. Der 2:1-Sieg beim SSV Meschede brachte nämlich durchaus unerwartete Bonuspunkte. „Wir wollten einen Punkt mitnehmen und zum Glück sind es dann drei geworden“, meinte Trainer Hartmut Sinnigen. Der Blick ging bei ihm aber direkt auf die anstehenden Aufgaben gegen die direkten Konkurrenten. „Weddinghofen, Rhynern II und Westernkotten, das sind Spiele, die man eigentlich gewinnen muss, was den Druck auf die Mannschaft natürlich enorm erhöht.“
Völlig unbeschwert marschiert derweil die SpVg. Holzwickede durch die Saison. Der souveräne 5:0-Sieg beim SVA Bockum-Hövel war der 14. Dreier und hält das Team von Ingo Peter auf Platz eins. Punktgleich ist aber weiterhin RW Mastholte, die sich 3:0 gegen den SC Neheim durchsetzten.