Die Essener sicherten sich in der Winterpause die Dienste von Kai Neumann. Der Defensivspezialist wechselt vom Bezirksligisten VfB Günnigfeld zum Krausen Bäumchen. ESC-Coach Volker Dammers, der im November die Nachfolge für den entlassenen Rolf Gramatke angetreten hatte, erhofft sich einiges vom 29-jährigen Ex-Wattenscheider: "Kai bringt viel Erfahrung mit und soll unserere Defensive stabilisieren. Ich bin froh, dass er sich für uns entschieden hat." Weitere Transfers könnten bereits in den nächsten Tagen folgen. Dammers: "Wir befinden uns in Gesprächen mit zwei weiteren starken Spielern. Vielleicht können wir bald Vollzug vermelden."
Gezieltes Ausmisten des Kaders
Derweil erteilt der 49-Jährige allen Gerüchten über Unstimmigkeiten innerhalb der Mannschaft eine klare Absage. Der Aderlass nach der Hinrunde sei von den Verantwortlichen geplant gewesen: "Unser Kader war eindeutig zu groß, sodass wir uns von einigen Akteuren trennen mussten. Außerdem muss betont werden, dass wir bis auf 'Mo' Kachout keinen Leistungsträger verloren haben", beteuert Dammers.
Veränderungen werde es beim Landesligisten auch auf der Trainerbank geben. Dammers ließ verlauten, dass er nach dem Ende der Spielzeit Platz für einen neuen Mann machen wolle. Das Rellinghauser Urgestein möchte sich ab der kommenden Saison wieder verstärkt um die Vorstandsarbeit kümmern: "Speziell nach dem Tod unseres Präsidenten Manni Scheiff wartet in diesem Bereich eine Menge Arbeit auf den Klub. Das lässt sich mit einer Tätigkeit als Trainer kaum vereinbaren", erklärt der Familienvater, der seit über 40 Jahren am Krausen Bäumchen aktiv ist.
Absagen von Krüger und Lucas
Die Suche nach einem passenden Nachfolger läuft bereits auf Hochtouren. Laut Dammers habe man jedoch von zwei Wunschkandidaten eine Absage erhalten. Lars Krüger, Co-Trainer des Niederrheinligisten FC Kray und der Linienchef der U19 von Rot-Weiss Essen, Jürgen Lucas, lehnten das Angebot des ESC ab: "Ich habe absolutes Verständnis dafür, dass sich sowohl Lars als auch Jürgen dazu entschieden haben, bei ihren Vereinen zu bleiben. Immerhin sind beide aktuell sehr erfolgreich", räumt Dammers ein. Die Hoffnung auf eine passende Lösung hat er dennoch nicht aufgegeben: "Wir haben noch andere hochinteressante Leute im Auge. Blinden Aktionismus wird es bei uns aber nicht geben. Es muss schon alles passen, zur Not hänge ich noch ein Jahr als Trainer dran."