"Deshalb kann ich das nun auch bestätigen“, erklärte der Sportliche Leiter des VfB Günnigfeld im Gespräch mit RevierSport.
Zwar ist die Lage in dem Fall klar, die Gesamtsituation an der Kirchstraße gestaltet sich indes ziemlich kompliziert: Nach der Entlassung von Marco Antwerpen buhlte Krumm um Sascha Etterich als Interimscoach, kümmerte sich aber außerdem schon um eine Lösung für die nächste Saison. Beides hat geklappt, nun musste Etterich jedoch kürzer treten. Krumm: „Wir haben ihn nicht entlassen. Er hört aus freien Stücken auf, weil es beruflich einfach nicht mehr hinhaut.“
Krumms Dilemma: Ein Coach für ein halbes Jahr gesucht
Krumms Dilemma: Er hatte zwar einen Mann für die neue Saison in der Hinterhand („und zwar für die Landes- und die Bezirksliga“), musste aber für die erste Jahreshälfte 2011 wieder einen neuen Coach suchen. Den fand er in Uli Deutsch. „Es war nicht ganz einfach. Uli ist eine Art Feuerwehrmann, das weiß er aber auch. Er ist ein Fachmann, der seit Jahren dabei ist und die nötige Erfahrung mitbringt. Er ist ein Kenner des Fußballs – und Wattenscheider“, hält Günnigsfelds Fußball-Chef fest.
Ein „neuer Besen“ allein wird das Abstiegsgespenst aber nicht verjagen können, das weiß Krumm – spätestens nachdem die ersten Spiele unter Etterich absolviert waren. „In den beiden Spielen gegen Sodingen und Habinghorst, die wir direkt gewonnen haben, haben wir sehr viel Glück gehabt. Denn die Einstellung und Kampfbereitschaft, mit der wir uns in den letzten vier Spielen präsentiert haben, war wieder katastrophal.“
Deshalb steht jetzt mehr das kickende Personal in der Pflicht, als der Mann auf dem Trainerstuhl. „Ich habe den Spielern am Donnerstag gesagt, dass im Grunde genommen scheißegal ist, wer da draußen an der Linie steht. Ottmar Hitzfeld, Sascha Etterich oder Uli Deutsch. Auch Uli Deutsch wird den Klassenerhalt nicht schaffen können, wenn die Mannschaft nicht bereit ist, ihren Schweinehund zu überwinden und nun ein halbes Jahr noch mal anpackt.“
Zwei Neue sollen im Winter kommen
Große Gala-Darbietungen auf der Landesliga-Bühne werden unter dem neuen Coach vom VfB allerdings kaum zu erwarten sein. „Es geht in keinster Weise ums Schönspielen, sondern nur darum, die nötigen Punkte zu sammeln, um nicht abzusteigen“, macht Krumm klar.
Dabei könnte die ein oder andere Verstärkung natürlich hilfreich sein. Neben der Baustelle „Trainer“, hat sich Krumm auch schon nach eventuellen Neuzugängen umgesehen. „Wir sind in Gesprächen und relativ zuversichtlich mindestens zwei Neuzugänge zu bekommen, die noch einmal neue Reizpunkte in der Mannschaft setzen sollen.“ Im defensiven Mittelfeld und im Sturm drückt der Schuh besonders: „Das Hauptproblem war, dass wir zu große Löcher zwischen Defensive und Offensive hatten. Wenn wir vorne waren, wurden wir ausgekontert und wenn wir hinten waren, konnten wir vorne nicht für Gefahr sorgen. Das ist die größte Schwachstelle.“