Eine zeitnahe Nachfolgerregelung für den zum Saisonende aus dem Amt scheidenden „Löwen“-Trainer Siegfried Sonntag, hatte 07-Sportchef Frank Golomb kurz nach der Bekanntgabe der Demission Sonntags in Aussicht gestellt. Und die Hamborner haben Wort gehalten. Bereits gestern Abend ist in Person von Heinlein der „Neue“ für die anstehende Spielzeit offiziell im Holtkamp vorgestellt worden.
Ein Jahr Vertrag
„Wir sind glücklich uns die Dienste von Herrn Heinlein sichern zu können“, ist Golomb zufrieden mit der aktuellen Entwicklung und stellt klar: „Natürlich sind die Sportfreunde ein begehrter Klub. Deshalb liefen hier in den letzten Tagen auch wirklich die Drähte heiß. Doch das ist nun vorbei, Herr Heinlein ist ganz klar unsere erste Wahl gewesen.“ Golomb erklärt: „Der Kontrakt unseres zukünftigen Coaches läuft zunächst einmal ein Jahr. Dann wird Bilanz gezogen. Grundsätzlich sind wir natürlich an einem langen Engagement interessiert.“
Mission erfolgreich beendet: 07-Sportchef Frank Golomb hat einen Nachfolger für Siegfried Sonntag gefunden.
Warum die Verantwortlichen im Duisburger Norden bei ihrer Wahl ausgerechnet auf den jetzigen Viktoria-Trainer kamen, schildert der 07-Funktionär kurz und knapp: „Der ‚Neue’ kann mit jungen Menschen arbeiten, hat Erfolg und passt charakterlich zudem bestens zu uns.“ Da bei den Gelb-Schwarzen im Sommer nahezu alle Verträge des aktuell im Kader befindlichen Personals auslaufen, fordert Golomb, „dass sich die ‚Jungs’ nun voll rein hängen und eine gute Rückrunde spielen.“
Der Offizielle bestätigt: „Grundsätzlich wollen wir den ganzen Kader zusammenhalten. Dennoch werden wir gerade jetzt genau hinschauen, denn nun zeigt sich, ob unsere Elf Charakter hat. Schließlich spielen unsere ‚Kicker’ für Hamborn 07 und nicht für Herrn Sonntag oder eine andere Person.“ In gleichem Maße sollte dies wohl auch für das kickende Personal von Viktoria Buchholz gelten. Denn die Elf aus dem Duisburger Süden ist zwar Tabellenführer der Bezirksliga 8, das Wissen um den Weggang des eigenen Trainers dürfte für eine konzentrierte und ruhige Vorbereitung dennoch nicht förderlich sein.
"Neue Besen kehren gut"
Und auch für den in Kürze wieder einsetzenden Liga-Wettbewerb birgt die Konstellation sowohl am Holtkamp als auch an der Sternstraße so ihre Tücken. Eine Niederlagenserie würde wohl beide Trainer, vor allem aber Heinlein, in Erklärungsnot bringen. Doch Familienvater Golomb sieht zumindest im Bezug auf die eigene Klubsituation hier kein Problem: „Wir haben gute drei Jahre mit Herrn Sonntag gehabt und möchten uns nun mit Respekt und Anstand voneinander verabschieden. Wir werden die Saison auf jeden Fall zusammen beenden. Danach gilt dann das Motto: Neue Besen kehren gut.“
Heuert im Sommer bei seinem "Traumverein" an: Heiko Heinlein.
Doch zuvor will der „Neue Besen“ zunächst einmal noch die Gegner seines jetzigen Teams aus dem Aufstiegsrennen fegen. „Mit Blick auf die anstehenden Aufgaben mache ich mir keine Sorgen“, sieht Heinlein der anstehenden Rückserie ebenfalls gelassen entgegen. „Die Tatsache, dass ich nun früh mit offenen Karten gespielt habe, ist für alle Beteiligten mit Sicherheit von Vorteil. Man stelle sich einmal vor, was passiert, wenn man so etwas mitten in der Saison verkündet.“
"Mehr als ein Verein"
Trotz aller Konzentration auf das eigene Team ist bei dem bekennenden FC Bayern-Fan die Vorfreude auf das Engagement bei den „Löwen“ dennoch hörbar groß: „Ich war selbst als Spieler und Jugendtrainer 16 Jahre lang in Hamborn tätig“, wirft Heinlein einen Blick zurück in die Vergangenheit und erinnert sich: „Früher in der alten Oberliga habe ich Leute wie Frank Golomb und Ernst Schneider (1. Vorsitzender der Sportfreunde Anm. d. Red.) noch von der Tribüne aus unterstützt. Jetzt im Holtkamp arbeiten zu dürfen ist für mich eine große Ehre.“ Heinlein bekräftigt: „Die Sportfreunde sind für mich mehr als ein Verein.“