Startseite » Fußball » Kreisliga C

Kurioses: Ersatzspieler springt für Schiri ein - und gibt fünf Elfmeter
Vier Strafstöße für die eigene Mannschaft (!)

Kreis Duisburg: Ersatzspieler springt für Schiri ein - und gibt fünf Elfmeter
1. FC Saarbrücken
1. FC Saarbrücken Logo
16:30
Rot-Weiss Essen Logo
Rot-Weiss Essen
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | Hilfe unter www.buwei.de | -w-

Das erlebt man auch in der Kreisliga C nicht alle Tage. War Schiedsrichter Peter Gagelmann, Unparteiischer in der vergangenen Woche beim Münchner Lokalderby zwischen den Bayern und den "Löwen", noch äußerst zögerlich mit dem Verhängen eines Strafstoßes, so sahen die Zuschauer auf der Platzanlage an der Bahnhofstraße im Duisburger Stadtteil Walsum am Wochenende gleich fünf Strafstöße.

Kommt zwar nicht alle Tage vor, geht aber noch, mag sich der eine oder andere erfahrene Fußball-Kenner sagen. Stimmt, wären da nicht die ungewöhnlichen Umstände, die das Quintett erst möglich gemacht haben und die ungerechte Verteilung der Elfmeter. So durfte sich die gastgebende Elf der Sportfreunde Walsum 09 III lediglich ein Mal vom Punkt aus versuchen, während der Gast und Tabellenführer MTV Union Hamborn II gleich vier Versuche frei hatte. Nur einer saß, drei Mal blieb der Anlauf ohne Erfolg. Die Sportfreunde machten es besser. Ein Schuss, ein Treffer. Doch damit der Kuriositäten nicht genug. Da der angesetzte Schiedsrichter nicht erschienen war, hatte spontan Hamborns Ersatz-Kicker Michael Murmann den Job des Spielleiters übernommen. Mit durchschlagendem Erfolg für das eigene Team. Der Staffelprimus siegte beim Zehnten mit 5:3 und bewahrte sich seine Aufstiegschancen in der C-Liga, Staffel 3. RevierSport online fragte bei den Beteiligten nach. Was war da los?

Marc Sommer (Geschäftsführer Sportfreunde Walsum 09)

"Leider ist der Referee nicht erschienen. Da die Regeln des

Konnte sich über die Leistung des Schiedsrichters nicht freuen: 09-Geschäftsführer Marc Sommer

Verbandes vorsehen, dass in der Kreisliga C möglichst gespielt werden muss, hat dann eben ein Begleiter der Gastmannschaft das Match gepfiffen. Als wir 2:0 in Front lagen, musste der "Unparteiische" etwas tun und hat dann den ersten "Elfer" gegen uns verhängt. Das war definitiv eine Fehlentscheidung. Den zweiten Penalty kann man geben. Beim Stand von 3:3 haben die Zuschauer dann gewettet, wann er das nächste Mal auf den Punkt zeigt. Das 4:3 resultierte dann auch tatsächlich aus einem verwandelten Strafstoß. Zudem hat Union ein Tor aus Abseitsstellung erzielt. Auch das hat der Spielleiter nicht geahndet."

Heinz Parwolski (1. Vorsitzender Sportfreunde Walsum 09)

"Ich habe das Match am Sonntag hautnah miterlebt, da ich für unsere dritte Mannschaft an der Linie stand. Da im Falle des Wegbleibens des offiziellen Schiedsrichters die Gäste zuerst gefragt werden müssen, ob sie den Referee stellen wollen, haben wir dies getan und die Aufgabe hat dann ein Begleiter von Union Hamborn übernommen. Bei den Elfmetern war mit Sicherheit die eine oder andere unglückliche Entscheidung dabei. Auch wenn ich an dieser Stelle nicht von Absicht oder gar Betrug reden möchte, bleibt natürlich ein fader Beigeschmack. In Zukunft sollte sich der Verband überlegen, ob er in solchen Fällen nicht lieber eine Verlegung der Partie vorziehen sollte. Einen Vereins-Funktionär oder Spieler pfeifen zu lassen, halte ich unter dem Aspekt der Unparteilichkeit jedenfalls nicht für optimal."

Guido Winkels (Abteilungsleiter Fußball MTV Union Hamborn)

"Leider war ich am Sonntag nicht selbst auf dem Platz und kann somit keine Aussage zum konkreten Fall machen. Generell hätten auch wir uns natürlich gerne einen "echten" Schiedsrichter gewünscht. Eine solche Partie dann zu verlegen macht keinen Sinn, da wir dann vor lauter Nachholspielen nicht mehr wissen, wo uns der Kopf steht. Die Vereine, die in der Schiedsrichter-Förderung nicht genug machen und deshalb auch nur selten selbst Unparteiische stellen, müssen sich bei der Vergabe der Spielleiter momentan hinten anstellen. Stellt ein Verein selbst also wenig Referees, kann es durchaus passieren, dass der Club hin und wieder ohne professionelle Spielführung leben muss."

Frank Brach (Co-Trainer MTV Union Hamborn II)

"Sicherlich war die ganze Situation etwas unglücklich. Wir haben uns alle geärgert, weil kein offizieller Referee da war. Dennoch kann ich für unseren Mann die Hand ins Feuer legen. Er hat sein Bestes gegeben und das Spiel ganz klar objektiv gepfiffen. Die Elfmeter konnte man, bis auf Einen, geben. Wir haben uns über einige Entscheidungen genauso aufgeregt wie der Gegner."

Deine Reaktion zum Thema
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel