Die Erhöhung der Beiträge um 100% stößt bei den Vereinen allerdings auf Unverständnis. „Das darf doch nicht wahr sein, klagt Günter Spitzer, Vorsitzender des A-Ligisten BV Hiltrop, und vermutet, dass die Stützpunkte des FLVW von den Vereinen unterhalten werden, und die kleineren Klubs dabei auf Strecke bleiben."
Doch das Problem der steigenden "Nebenkosten" haben die Vereine laut Paul Hannes auch: „Wir haben doch auch noch andere Ausgaben. Neben den FLVW-Abgaben zahlen wir noch an den Stadtsportbund, das Sport- und Bäderamt will Geld, etliche Versicherungen müssen abgeschlossen werden, die Sportstättennutzungsgebühr wird fällig und und und... Das summiert sich soweit, dass selbst das Fehlen von 100 Euro in der Vereinskasse kaum zu verschmerzen ist. Wir würden unseren Trainer auch mal gerne 20 Euro geben oder der Mannschaft eine Cola ausgeben aber das Geld fehlt. Auch unsere Zuschüsse werden gekürzt und Sponsoren waren früher leichter zu finden als heute. Stattdessen muss man sich von Tag zu Tag, von Woche zu Woche und von Monat zu Monat durch betteln, und am Ende des Jahres will der Verband auch noch mehr Geld“
Auch Bernd Deimann von Schwarz Weiss Eppendorf ärgert sich darüber, dass der Verband „an jeder Stelle Geld einfordert. Wir haben zwei neue Trikotsätze von unseren Sponsoren erhalten und mussten dafür 20 Euro pro Koffer an den Verband abgeben. Ich habe absolut kein Verständnis dafür, dass die Verbandsabgaben jetzt wieder erhöht werden“.
Paul Hannes, Vorsitzender des PSV Bochum sieht der Erhöhung ebenfalls kritisch entgegen: „Inwieweit ist es nötig das Geld aus den kleinen Vereinen herauszuholen? Der DFB schmeißt doch Geld zum Fenster raus indem er überall „Soccer-Plätze“ baut. Warum wird das Geld nicht den Verbänden gegeben die die Kinder damit vernünftig ausbilden können. Die Abgaben, die wir jetzt zu leisten haben sind so hoch, dass die Vereine ohne Sponsoren aufgefressen werden.“
Die Möglichkeit, die Einnahmen auf Seiten der Vereine durch eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge zu erhöhen, kommt für Hannes nicht in Betracht: „Das können und wollen wir unseren aktiven und passiven Mitgliedern nicht zumuten. Wenn wir unseren Jahresbeitrag erhöhen, würden wir viele Mitglieder verlieren.“
Selbst die bisherige Höhe der Beitragszahlungen stellt einige Vereine vor finanzielle Probleme, und wird die Clubs nach der Erhöhung laut den Vorständen stark in Ihrer Existenz bedrohen.
Dieser Ansatz ist allerdings nur schwer vorstellbar, da sich die steigenden Kosten auf die einzelnen Mitglieder verteilt pro Vierteljahr im Cent-Bereich bewegen. So würde ein Verein mit einer Bezirksliga-Mannschaft zur nächsten Saison rund 1000 Euro bezahlen müssen um für den Spielbetrieb zu melden. Verteilt auf 400 Mitglieder wären das gerade einmal 2,50 Euro, die vom Jahresbeitrag für die erhöhten Verbandsabgaben abfallen würden. In den Kreisvorständen sieht man das Problem aus der Sicht von beiden Parteien. Einerseits sei es nachvollziehbar, dass der Verband durch die steigenden Ausgaben die Einnahmen erhöhen muss und dabei auch die Vereine zur Kasse bittet. Denn durch die Erhöhung soll sicher gestellt werden, dass die bisherigen Ausbildungslehrgänge auch weiterhin in gleicher Quantität und Qualität angeboten werden.
Andererseits kann man auch den Ärger auf Seiten der Vereine verstehen. Dass diese sich durch die erhöhten Kosten aber in der Existenz bedroht sehen, sei allerdings nicht nachvollziehbar. Auch nach der letzten Gebührenerhöhung im Jahr 2005 gab es Proteste, doch die wenigsten Vereine mussten ihre Aktivitäten deswegen einstellen.