Vertreter aller Teams verfolgten die entscheidende Partie im Stadion an der Lohmühle. Die gewann Genclerbirligi Resse II mit 4:0 gegen Eintracht Erle 1928 II. Doch während die Teams von Genclerbirligi und Viktoria direkt nach dem Ende der Partie feiern durften, ergab sich für die Erler eine kuriose Situation. Der Grund dafür lag am Gelsenkirchener Trinenkamp, dort spielte zeitgleich Westfalia Gelsenkirchen um den Bezirksligaaufstieg gegen die DJK Wattenscheid. Ein Aufstieg der Westfalia würde alle Teams zum Aufstieg in die B-Liga berechtigen. Die Westfalia musste aber nach einer turbulenten Schlussphase noch in die Verlängerung und gewann dort erst mit 5:2. Das Eintracht-Team klebte nach Spielende also gesammelt an den Smartphones und es dauert noch eine geschlagene Stunde bis feststand: Auch sie würden aufsteigen.
„Wir sind während der Verlängerung zu unserem Platz gefahren, hatten aber immer Kontakt zu unserer Person vor Ort. Als die uns dann das Endergebnis durchgegeben hat, lagen wir uns alle in den Armen“, erzählte Eintracht-Ersatzkeeper Matthias Krause, der stellvertrend für Trainer Hans-Georg Mikuszies Rede und Antwort stand, und meinte weiter: „Wir haben erstmal unseren Coach auf Mallorca angerufen und jetzt wird nur noch gefeiert. Heute ist uns alles egal.“ Die Vorfreude auf die B-Liga sei in der ganzen Mannschaft wahnsinnig. „Aber wir werden da ganz locker drangehen“, betonte Krause.
Genclerbirligi mit ambitionierten Zielen
Letztendlich konnte ihm auch die 4:0-Niederlage seiner Mannschaft gegen Genclerbirligi Resse II egal sein, die er eine Stunde zuvor miterleben musste. Erst besorgte Selman Benli (19.) die frühe Führung für die Gastgeber. Wenig später erhöhte Spielertrainer Volkan Geldi (30.) die Führung durch einen Knaller von der Strafraumkante. „Wir sind gut in die Partie gekommen und es ist insgesamt richtig gut für uns gelaufen. Wir haben Erle zwar ernst genommen, aber wir wussten, dass wir heute das bessere Team sein würden“, sagte der Torschütze entsprechend zufrieden nach dem Schlusspfiff. Tatsächlich war sein Team überlegen und überrumpelte die Erler Hintermannschaft direkt nach der Halbzeitpause mit dem 3:0. Emre Bicak (46.) traf und brachte die Buerer ganz nah an den Aufstieg. Letztendlich erledigte Samet Odabasi mit seinem Treffer in der 86. Minute die letzten Zweifel. Der Rest war nur noch Jubel.
„Ich bin sehr glücklich. Eigentlich mussten wir schon in der letzten Saison aufsteigen, da hat es aber noch nicht geklappt. Aber jetzt dürfen wir endlich hoch, darüber freuen wir uns natürlich sehr“, jubelte Senol Benli und ergänzte: „Die Mannschaft hat es einfach verdient Kreisliga B zu spielen.“ Sein Trainerkollege und Torschütze Volkan Geldi freute sich ebenfalls: „Wir sind überglücklich, dass wir aufgestiegen sind.“ Während des Jubels dachte er aber auch schon an die kommende Saison und da wartet er mit einem sehr ambitionierten Ziel auf. „Wir wollen in der Kreisliga B unbedingt oben mitspielen. Unser Ziel ist der direkte Durchmarsch in die Kreisliga“, meinte Genclerbirligis-Sechser.
Nach einer turbulenten Woche: Viktoria Resse IV freut über den Aufstieg
Lange um den Aufstieg zittern musste auch das von Dennis Bittermann gecoachte Team von Viktoria Resse IV. Eigentlich blieb seine Mannschaft in beiden Relegationsspielen siegreich, das Spiel gegen Genclerbirligi Resse II wurde aber nachträglich anders gewertet. Viktoria hatte zwei Spieler eingesetzt, die nach Paragraph 11 der Spielordnung des Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverbandes (WFLV) nicht spielberechtigt waren. Die Genclerbirligi-Verantwortlichen legten daraufhin Einspruch ein. Das war aber gar nicht mehr notwendig, weil Staffelleiter Gerd Eschenröder der Verstoß schon selber aufgefallen war. „Wir mussten das Spiel 2:0 gegen Viktoria werten. In der Satzung ist alles klar geregelt. Die Vereine müssen letztendlich selber darauf achten, wen sie einsetzen“, sagte der zuständige Staffelleiter. Damit hatte Viktoria Resse IV, deren Verantwortliche noch erfolglos Gegeneinspruch eingelegt hatten, das Geschehen nicht mehr selber in der Hand und musste auf den passenden Ausgang des dritten Relegationsspiels hoffen.
Weil Eintracht Erle 1928 II das Spiel bekanntlich nicht siegreich gestaltete, konnte am Ende auch Viktoria-Coach Bittermann, der erst kurz vor Spielbeginn mit seinem Team von der Abschlussfahrt aus Willingen zurückgekehrt war, jubeln: „Wir sind natürlich richtig glücklich und freuen uns, dass wir jetzt auch sportlich aufgestiegen sind. Ich kann es aber noch gar nicht richtig begreifen.“ Erleichtert meinte er weiter: „Ein bisschen haben wir schon gezittert und wollten eigentlich alles am Mittwoch klarmachen. Aber jetzt hat es ja endlich geklappt“.