Ein Spieler vom TuS erstattete Strafanzeige wegen Körperverletzung - RevierSport berichtete. Die Meinungen der Verantwortlichen über den Verlauf der Vorfälle gingen dabei weit auseinander und wurden nun von der Kreisspruchkammer angehört. Nach dreistündiger Verhandlung stand das Urteil fest.
Es bleibt beim Sieg für Holthausen plus ingesamt 20 Wochen Sperre für fünf Akteure von Istanbulspor.
Der Schiedsrichter erklärte in der Kreisspruchkammersitzung, dass er alles, was zu regeln war, auch während des Spiels geregelt habe. Unter anderem hatte er zwei "Istanbul"-Spieler mit Gelb-Roten Karten des Feldes verwiesen. Die eigentlichen Probleme begannen allerdings erst nach dem Abpfiff der Verlängerung. Frust über die Niederlage sei dabei wohl der Hauptantrieb gewesen.
Akteure von Istanbulspor und ein vom gastgebenden Verein gestellter Linienrichter, der allerdings nicht namentlich benannt werden konnte, seien auf die Holthauser zugestürmt. Bei der Rudelbildung sei erst geschubst und gestoßen, dann geschlagen und getreten worden. Am schlimmsten traf es den Holthauser Spieler Adrian Garus, der nach einem Schlag ins Gesicht und einem Tritt (ohne Verletzungsfolge) auf Anraten des "Istanbulers" Alkan das Weite suchte, um noch Schlimmeres zu verhindern.
Bei seiner Flucht vom Sportplatz wurde er vom besagtem Linienrichter sowie von den Istanbulspor-Kickern Buyruk und Unal verfolgt. Dabei stellte sich in der Verhandlung heraus, dass die beiden Akteure sich nicht an der Jagd auf Garus beteiligt haben, sondern wohl nur den rasenden Linienrichter aufhalten wollten.
Vor diesem Hintergrund hat die Spruchkammer die Spieler Buyruk und Unal jeweils mit einer vierwöchigen Sperre belegt, den Spieler Alkan nur mit zwei Wochen, weil dieser anscheinend mit dem Tipp an Garus, fortzulaufen, Schlimmeres verhindern wollte und konnte. Härter fielen die Strafen für Erkan Dastan (12 Wochen, wegen Schlagens ins Gesicht) und Hussein Yaman (8 Wochen, wegen Tretens) aus. Außerdem gab es eine Geldstrafe von 100 Euro gegen Istanbulspor wegen Vernachlässigung der Aufsichtspflicht.
Nicht erhärtet werden konnten die Aussagen von Istanbul-Spielern und -Funktionären, man sei rassistisch beleidigt worden. Beide Teams sahen sich übrigens bereits am 16. November beim Punkteduell wieder. In einer guten Partie ohne besondere Vorkommnisse siegte Holthausen mit 2:1.