Für Kenner des lokalen Sports auch keine Überraschung, denn der Aufsteiger ist personell einfach zu stark besetzt, um kein heißer Anwärter auf den direkten Durchmarsch in die Kreisliga A zu sein. "Natürlich wollen wir die Tabellenführung nicht mehr hergeben und aufsteigen, aber so einfach ist es nun auch wieder nicht. Wir haben ja auch Konkurrenten, die was können", zollt Mirhet Kokic, Co-Trainer im Team, den Mitbewerbern Respekt. Und: "Wir spielen leider nicht so konstant wie erwartet. Ein Grund dafür dürfte unser Verletzungspech sein. Deshalb sind wir nicht so euphorisch."
Ein Schicksal, das auch Kokic selbst ereilt hat. Im Schlagerspiel gegen EtuS Bissingheim brach sich der 30-jährige Stürmer mit der beachtlichen Torausbeute von 15 Treffern in neun Partien den Finger und reiht sich somit in das ohnehin große Lazarett nahtlos ein. Dass es aber auch ohne ihn mit dem Toreschießen klappt, wurde jüngst beim 6:2 gegen die Zweitvertretung von Heimaterde Mülheim deutlich.
Trotzdem muss in der Winterpause personell nachgelegt werden. Von dem ursprünglich 20 Mann starken Kader sind nur noch 16 Spieler im Team. Und davon werden mindestens zwei Akteure den Verein in der Winterpause verlassen oder in die zweite Mannschaft wechseln.
Plant langfristig: Croatia Sport-Direktor Darko Babic
"Das sind alles keine Leistungsträger", betont Sportdirektor Darko Babic, der schon zwei Verstärkungen an der Angel hat, "wir planen jetzt langfristig. Das Ziel heißt in drei Jahren Bezirksliga."
Um dieses Ziel zu realisieren, plant man die Einrichtung einer Jugendabteilung und das Halten der wichtigen Akteure. "Wir haben Leute, die schon oberhalb der Kreisliga gespielt haben und es auch weiterhin könnten. Auch ich habe Angebote", gibt Kokic zu und ergänzt: "Die Tendenz geht bei mir dahin zu bleiben. Hier baut sich etwas auf." Eine Aussage, die schon bewundernswert klingt, wenn man bedenkt, dass der Bosnier, der schon beim SV Rotthausen und VfB Speldorf Oberliga-Luft schnupperte, die Karriere aber aufgrund beruflicher Selbständigkeit vernachlässigte.
Der Vorteil des Teams: Zusätzlich zum fußballerischen Können sind die Kicker auch untereinander befreundet.
Auf Erfolgskurs: Croatia Mülheim Trainer Robert Babic
"Das ist unser großes Plus", erklärt der Co-Trainer. Eine Sache, die die Spielersuche anspruchsvoll gestaltet. "Neben sportlicher Leistung muss der Akteur auch zu uns passen", sind sich das Trainer-Duo sowie der Sportdirektor unisono einig.
Und falls ein Angebot doch mal lukrativ ist? "Wir legen natürlich niemandem Steine in den Weg, wenn jemand gehen möchte. Das ist legitim. Hauptsache er redet frühzeitig mit uns. Aber bis jetzt ist mir nichts bekannt", nickt Kokic.