Seit zwei Wochen trainiert Otto Prell als ein erfahrener Trainer BVA II. Sein Vorgänger Andreas Schröder war nach dem Vorfällen im Februar zurückgetreten. Prell: „Aktionen wie in der Vergangenheit gibt es bei mir nicht. Das war unter aller Kanone. Wir haben schon einiges geändert.“ Einige Spieler seien wegen des Boykotts enttäuscht: „Es wäre schade, wenn wir so aufsteigen. Wir wären jederzeit spielbereit.“
Der BVA-Vorsitzende Bodo Hanneberg sieht durch den Boykott „die falschen Jungs bestraft. Bei denen war doch bis Februar nichts vorgefallen“. Die Spielabbrüche der Hinrunde hatten das Team BVA I und dessen Zuschauer verschuldet. Hanneberg meldete die Mannschaft ab. Er kündigt weitere disziplinarische Maßnahmen und Vereinsauschlüsse an, sagt aber auch: „Unser integrativer Ansatz ist alternativlos.“
„Die Integration von Spielern mit Migrationshintergrund gelingt bei den meisten Vereinen“, warnt Thorsten Flügel, Vorsitzender des Fußballkreises, vor falschen Schlüssen aus der BVA-Krise. Er versteht nicht, dass das Rechtsamt empfiehlt, gegen Gewalttäter keine Betretungsverbote für alle Anlagen zu verhängen: „Da wünsche ich mir mehr Mut! Kreis, Vereine und Stadt müssen an einem Strang ziehen.“
Karl Schüller ist Vorsitzender der Spruchkammer im Fußballkreis 13. Dass die boykottierenden Vereine die Urteile des Sportgerichtes kritisieren, erklärt er auch mit der „Unkenntnis unserer Rechts- und Verfahrensordnung“: Auch wenn der Verein haftbar sei, könne „die Kammer nur über Vorfälle bei einzelnen Spielen urteilen“ und „nur den Verursacher, also einzelne Spieler, bestrafen. Mehr dürfen wir nicht.“