Es lief schon die Nachspielzeit als sich zwei Marten-Spieler schwer verletzten und mit dem Notarzt abtransportiert werden mussten. Auf Seiten des SV Marten steht nicht nur die Ausführung des Spiels auf dem Teils gefrorenen Platz in der Kritik, sondern auch das rüde Einsteigen der Westricher. Nach 25 Minuten Unterbrechung durch den Notarzt sah sich Martens Trainer Mirco Geiselheimer mit Rücksicht auf seine Spieler gezwungen, die noch verbleibende Minute der Nachspielzeit nicht mehr auszutragen und für einen Abbruch zu sorgen.
RevierSport fragte nach: Was war da los?
Mirco Geiselheimer (Trainer Arminia Marten II):
„Es war eigentlich ein Unding das Spiel anzupfeifen. Eine Hälfte des Spielfeldes war auf den Außenbahnen in der Nähe der Eckfahnen vereist. Mich hat es schwer gewundert, dass der Schiedsrichter meinte, der Platz sei bespielbar. In der Nachspielzeit rutschte ein Spieler von mir in einem Zweikampf auf dem vereisten Boden aus und schlug mit dem Hinterkopf auf dem Eis auf. Der Spieler musste vom Feld - ich will dem Westricher Spieler keine Absicht unterstellen, das kann immer mal passieren. Aber die nachfolgende Szene grenzte an Körperverletzung. Der Spieler von Westrich haut meinen Spieler komplett um und trifft das Knie. Der Ball war weit weg. Keine Chance auf den Ball. Einfach nur brutal! Mein Spieler liegt jetzt mit Verdacht auf Riss des vorderen Kreuzbands im Krankenhaus. Daraufhin hat sich unser Torwart vehement beim Schiedsrichter beschwert, sodass er auch noch die Rote Karte bekommen hat. Und Westrichs Spieler hat keine Rote gesehen. Wahnsinn! Nach der Behandlung durch den Notarzt wollte der Schiedsrichter noch eine Minute nachspielen, ich hatte jedoch meine Ersatzspieler schon alle in die Kabine geschickt. Wir hätten zu acht weiterspielen müssen. Ich muss da auch an meine Spieler denken und sie schützen. In Absprache mit der Vereinsführung haben wir in Kauf genommen, dass das Spiel abgebrochen wird und wir für die Strafe aufkommen müssen. Man hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass der Schiedsrichter sein Ding durchziehen will. Das war schon etwas komisch“
Bernd Krämer (Trainer SV Westrich):
„Das Spiel war bis zur Nachspielzeit eigentlich ganz fair. Es tut mir sehr leid, dass der Spieler von Marten sich am Kopf verletzt hatte. Der Zweikampf war jedoch mehr als regulär. Das zweite Foul war wiederum grenzwertig. Jedoch war der Ball nicht so weit weg wie Geiselheimer beschrieben hat. Eine Karte war zwingend notwendig, aber definitiv nicht die geforderte Rote Karte. Meinem Spieler ist auch in dieser Situation keine Absicht zu unterstellen. Schon gar keine Körperverletzung. Es war etwas hart, mehr nicht. Ich wünsche dem Spieler alles Gute. Meine Mannschaft hat sowieso sehr ruhig agiert, obwohl es von Seiten der Martener immer wieder zu Anfeindungen kam. Herr Geiselheimer hat immer wieder etwas zu unserer Bank oder auf das Spielfeld gerufen. Er stand immer gefühlte 15 Meter im Spielfeld. Zudem wurde mein Torwart immer wieder von den Zuschauern beleidigt. Nach dem harten Einsteigen meines Spielers kam sogar der Martener Vorstand auf mich zu und hat mich provoziert und die Leute dadurch noch mehr angeheizt. Ich kann so etwas nicht verstehen. In keinster Weise deeskalierend. Vor dem Spiel habe ich sofort gesagt, dass der Platz so nicht zu bespielen ist, jedoch die Entscheidung des Schiedsrichter akzeptiert. Ich hatte aber nicht das Gefühl, das die Mannschaft von Geiselheimer nicht antreten wollte. Die Jungs waren schnell umgezogen. Also stimmt die Aussage so nicht, dass sie gegen das Spiel waren. Der Schiedsrichter hat viele Kleinigkeiten gepfiffen, war aber eigentlich immer Herr der Lage. Nachdem der Notarzt weg war habe ich meinen Jungs gesagt wir bleiben so lange auf dem Feld bis der Schiedsrichter das Spiel für beendet erklärt.“