Was war da los?

"Fair Play mit Füßen getreten!"

Beim Spielstand von 1:0 für Wacker Bergeborbeck verletzte sich 81-Spieler Andre Stratmann und blieb liegen, weshalb Wacker den Ball ins Aus spielte. Dem gebotenen Fair-Play entsprechend hätte 81 den folgenden Einwurf so ausführen sollen, dass Wacker wieder in den zuvor "hergeschenkten" Ballbesitz kommt. Anstatt dieses Gebot aber zu achten, spielte 81 direkt den Angriff aus und konnte so den sehr überraschenden Ausgleich erzielen.

Für Alfred Groß, Vorsitzender von Wacker Bergeborbeck, gab es keine zwei Meinungen: "In der letzten Minute verletzt sich unser Spieler an der Eckfahne und spielt den Ball ins Aus, um sich behandeln zu lassen. Die Mannschaft wartet auf den berühmten 'Fair-Play-Pass' zurück, doch vergebens. Der Ball wurde direkt in den Strafraum eingeworfen und durch eine unübersichtliche Aktion konnte TuS 81 so noch den Ausgleich erzielen. 81-Trainer Mike Sauer hat sich im Nachhinein geschämt." Groß fügt jedoch hinzu, dass es auch "eigene Dummheit" war, nicht konzentriert weiterzuspielen, aber gleichzeitig wurde für ihn "das Fairplay von TuS 81 mit den Füßen getreten."

Tumulte nach dem Schlusspfiff

Für Gästetrainer Mike Sauer hat der Schiedsrichter eine bedeutende Mitschuld: "Wir hätten normalerweise drei oder vier Elfmeter bekommen müssen. Der Schiedsrichter war komplett überfordert in einem so wichtigen Spiel. Im Laufe der zweiten Halbzeit wurden wir klar benachteiligt." Für die Aufregung bei den Verantwortlichen von Bergeborbeck habe Sauer Verständnis, fügt aber hinzu: "Wenn Wacker derart benachteiligt worden wäre, hätten sie die Situation auch ausgenutzt."

Nach dem Abpfiff kam es zu Tumulten auf dem Spielfeld. Ein Spieler von TuS 81 soll einen Faustschlag abbekommen haben. Auch Sauer soll angegriffen worden sein: "Bei den Tumulten gab es noch eine Rote Karte. Ich selber wusste gar nicht, ob der Schiedsrichter nun abgebrochen oder tatsächlich abgepfiffen hat. Mein Gegenüber (Achim Sabel Anm. d. Red.) beschwerte sich ebenfalls bei mir. Ich habe ihm gesagt, dass ich nicht dafür verantwortlich bin, dass meine Jungs weitergespielt haben." Sauer fordert, dass für solche Spiele "qualifizierte Schiedsrichter angesetzt werden, die auch wissen, wie wir in der Tabelle stehen."

Sauer ist es "im Nachhinein egal"

Dennoch bleibt bestehen, dass TuS Essen-West 81 den Fair Play-Gedanken missachtet hat. Sauer möchte das allerdings nicht einsehen: "Ich bin froh, dass wir noch den einen Punkt mitgenommen haben. Es war halt nicht die feine englische Art, aber im Nachhinein ist es mir egal."

Abseits des Geschehens sucht Wacker Bergeborbeck noch nach einem Platzwart. Auf der Vereinsseite können sich Interessenten weiter informieren. Alfred Groß stünde Ihnen bei Fragen zur Verfügung.