"Wenn wir den ersten Dreier einfahren, dann feiern die Jungs so richtig. Darauf könnt ihr einen lassen", verspricht Dirk Weißkopf, der das Team zusammen mit einem Kollegen trainiert. 16 Niederlagen in 16 Spielen und ein Torverhältnis von 9:138 - unter dem Strich bedeutet das nicht nur den letzten Platz in der Kreisliga B II, sondern auch die rote Laterne der RevierSport-Rangliste aller Ruhrgebietsvereine (Top 100). "Wir sind quasi das Tasmania Berlin des Amateurfußballs", scherzt Weißkopf.
Dass sie vor einer schweren Saison stehen, war dem Essener Team von der A 40 früh klar. Im letzten Jahr spielte die Elf noch in der Kreisliga C und mussten in der Sommerpause einige Stammspieler an die erste Mannschaft abgeben. Nun stehen teilweise Spieler auf dem Platz, die eine Klasse tiefer auf der Bank saßen. Dass es allerdings so hart kommen würde, hätte die Mannschaft sich nicht träumen lassen. Doch auch wenn anderen Teams in dieser Situation, die Lust am kicken vergangen wäre, ist die Moral bei der Zweitvertretung der Holsterhauser weiter top. "Die Stimmung ist gut und die Jungs ziehen voll mit. Wir sind beim Training immer zwölf bis fünfzehn Leute", sagt Weißkopf und fügt hinzu: "Es ist nicht so, dass wir eine Kneipentruppe sind. Die Jungs gehen jedesmal mit dem Ehrgeiz auf den Platz, das Spiel zu gewinnen. Daher ist es schon ein bisschen traurig, dass wir keinen Erfolg haben."
Warum aber das miserable Abschneiden? Für den Trainer liegen die Gründe auf der Hand: mangelnde Konzentration zu Beginn des Spiels und nach der Halbzeit, fehlende Kraft zum Ende der Partien sowie hier und da mangelnde Qualität. Trotzdem sieht er sein Team nicht so schlecht, wie es der Tabellenstand aussagt. Denn zweistelligen Pleiten gegen Spitzenreiter Al-Arz Libanon Essen (0:13) und DJK Katernberg II (0:17), stünden auch knappere Spiele gegen DJK SG Altenessen II (0:3) und SC Phönix II (1:2) gegenüber, merkt der Coach an. Besonders die bittere Niederlage gegen den SC Phönix ist in den Köpfen der Spieler und Trainer noch immer präsent. "Da haben wir viel Pech gehabt", sagt Weißkopf. Er glaubt weiterhin fest an seine Spieler und spricht ihnen vor jedem Spiel neuen Mut zu. "Wir wären ja schlechte Trainer, wenn wir das nicht tun würden", sagt er.
Die Hoffnung auf den ersten Sieg gibt in Holsterhausen niemand auf. Selbst den Klassenerhalt hat die Mannschaft noch nicht komplett abgeschrieben. Auf die Frage, ob auch der unrühmliche Titel "Schlechteste Mannschaft des Ruhrgebiets" unter den Spielern eine Rolle spielt, verrät Weißkopf: "Ja klar, die Jungs lesen ja auch die Top 100."