Die Dinge kamen ganz anders als geplant. Schließlich wurde vor Saisonbeginn mit Dieter Henkelüdecke ein Mann geholt, der fast schon automatisch als Erfolgsgarant galt. Da störte es auch nicht, dass der Kader nicht so zusammenkam, wie es vorhergesehen war. Es musste improvisiert werden, aber jeder dachte, Henkelüdecke wird es schon richten.
Wurde kurz vor Saisonende entlassen: Dieter Henkelüdecke.
Dass es absolut nicht so kam, wurde schnell klar. Fünf Spieltage vor Saisonende zog der Klub dann die Reißleine und entließ den 60-jährigen Coach. Peter Schneider und Berkan Serifoski übernahmen das sinkende Schiff. "So kurz vor Schluss konnten wir natürlich nichts mehr machen. Entweder hätte man den Trainer eher entlassen oder die Saison mit ihm zu Ende führen müssen", analysiert Schneider.
Er wird wieder in die A-Jugend als Trainer zurückkehren, während der 38-jährige Serifoski Coach der ersten Mannschaft bleiben wird. "Wir brauchen einen Mann mit Stallgeruch. Da haben wir mit Herrn Serifoski den richtigen Mann", freut sich der Vorsitzende Wofgang Lietz. Schließlich hat der neue Übungsleiter selbst jahrelang für den Verein gespielt und kennt die Leute aus dem Verein. So konnte die ungeliebte externe Lösung vermieden werden.
Spielendes Personal von außerhalb wird aber auf jeden Fall benötigt. Der Verein hat nun zwei Teams in der B-Liga. Da muss gut abgewägt werden, wer wo spielt. Hinzu kommt der Nachwuchs aus der A-Jugend, wo mindestens zwei Kicker in die erste Mannschaft integriert werden sollen. Und die Frage: Reicht das dann, um den angestrebten direkten Wiederaufstieg zu realisieren? Und da scheint im Gegensatz zur Entlassung von Henkelüdecke Einigkeit in der Führungsebene zu herrschen. Lietz betont: "Wir brauchen auf jeden Fall neue Leute. Darüber sind wir uns einig."
Trotz dieser Klarheit kommt es am nächsten Montag zu einer erweiterten Vorstandssitzung, zu der auch Henkelüdecke eingeladen sein wird. "Ob er dann auch kommen wird, weiß ich natürlich nicht", erklärt Lietz und fügt an: "Wir werden alles schonungslos aufbereiten. Wir müssen aus den Fehlern lernen, um sie nicht zu wiederholen. Es ist auf jeden Fall nicht am Geld gescheitert. So eine Fehleinschätzung der Gesamtsituation darf nicht mehr passieren."