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Westfalia vor Abstieg
"Tut mir leid für die Mannschaft"

Bochum: Westfalia steht kurz vor dem Abstieg
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Nur 14 Punkte, dafür aber 76 Gegentore in 24 Partien, so sieht die traurige Bilanz des BV Westfalia Bochum 1911 in der Kreisliga A in Bochum aus.

Die rote Laterne ist der Mannschaft von Trainer Meinolf Mehls damit noch mindestens zwei Wochen sicher - vier Punkte sind es bis zum direkten Tabellennachbarn aus Hordel, sechs bis zum (vorerst) sicheren Ufer und dem LFC Laer. Eine schwierige Aufgabe also, vier Spieltage vor Schluss. Doch für den Coach kein Grund zum verzweifeln.

"Ich habe die Truppe im Winter übernommen, und wir haben damals schon an der Rettung gezweifelt - aber das war uns egal." Denn er hat, in Absprache mit dem Vorstand, einen Umbruch gestartet und erst einmal richtig aufgeräumt. Da war der Klassenerhalt dann tatsächlich nebensächlich. "Ich habe fünf oder sechs Spieler in die Zweite geschickt und dadurch personelle Probleme bekommen. Aber diese Spieler waren charakterlich meiner Meinung nach nicht tragbar, da war der sportliche Aspekt erst einmal hinten angestellt", erzählt der Übungsleiter.

Ein Beispiel für schlechten Charakter hat er auch parat: "Wenn da ein Spieler meinte nicht zum Training zu kommen, hat er nicht gespielt. Punkt. Wenn der Akteur das dann noch als "Majestätsbeleidigung" auffasst und überhaupt nicht mehr kommt, dann können wir ihn auch nicht gebrauchen."

Sieben externe Neuverpflichtungen sollten zusammen mit dem Trainer in der Winterpause kommen - der ursprüngliche Chefcoach Christian Aden hatte bereits am dritten Spieltag mit Blick auf seinen guten Ruf die Segel gestrichen. "Ich habe seitdem nicht mehr mit ihm gesprochen, weiß aber auch nicht genau, was ihn dazu getrieben hat", erklärt Geschäftsführer Andreas Zaretzke den Sachverhalt. Von den genannten Neuverpflichtungen sind allerdings auch nur noch drei dabei. "Das ist schon kurios, weil teilweise die Pässe noch hier liegen, der Akteur aber einfach nicht mehr kommt oder einfach nie erschienen ist, trotz Absprachen."

Trotz oder gerade wegen des Umbruchs ist der Erfolg also ausgeblieben, obwohl durchaus Möglichkeiten da waren. "Wir spielen immer bis zur 85. Minute gut, um dann die entscheidenden Tore zu kassieren. Es wird aber auch jeder Fehler bei uns sofort bestraft, das ist teilweise richtig bitter und tut mir für die Mannschaft wirklich leid, die sich bis zum Schluss aufopfert", seufzt der Übungsleiter. Denn trotz der scheinbar auswegslosen Situation ist die Trainingsbeteiligung nach wie vor rege und der Wille ist ebenfalls vorhanden: "Die Jungs wollen, solange rechnerisch noch was geht, alles für den Klassenerhalt tun - sie wissen aber auch, dass wir auf Schützenhilfe angewiesen sind."

Und sollte es doch nicht klappen, ginge auch nicht die Welt unter. "Wie gesagt, Klassenerhalt war nie das Ziel. Wir wollten erst einmal den Umbruch. Die Mannschaft bleibt jetzt so zusammen, wird aber nochmal verstärkt und vergrößert. Und dann wollen wir - egal in welcher Liga - eine gute Rolle spielen."

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