revierkick.de 16:1, das ist kein alltägliches Resultat. Wie konnte Ihre Mannschaft derart unter die Räder geraten?
Vranjković: Ich muss vorweg schicken, dass dem Klub beim Kabelcom-Cup etwas Übles widerfahren ist, das uns bis heute nachhängt. Seitdem haben wir Probleme mit den Schiedsrichtern. Bereits vor drei Spieltagen sind wir massiv benachteiligt worden, sodass der gegnerische Kapitän mir sagte, er könne sich nicht über den Sieg freuen. Im letzten Spiel gegen SC Frintrop haben wir nicht einmal aufs Tor geschossen, sodass der Trainer mich nach dem Spiel fragte: 'Warum seid ihr so brav'? Ich muss ganz einfach sagen: die Jungs sind mit ihrem Latein am Ende, die haben die Köpfe unten. Bis zur Halbzeit stand es 4:1, das war also eigentlich noch im Rahmen. Dann gibt es kurz nach der Pause einen Elfmeter, der nie im Leben einer war, aber das spielt ja auch keine Rolle. Bis zum 7:1 konnten wir noch dagegen halten, aber danach blieb uns nur noch, zum Lieben Gott zu beten und zu hoffen, dass es bald 12.45 h ist. Ich muss aber auch sagen: Adler Frintrop spielt den geilsten Fußball der Kreisliga A. Das Resultat war selbst in dieser Höhe verdient. Ich ziehe meinen Hut vor der Arbeit von Matthias Hülsmann.“
revierkick.de: Was ist beim Kabelcom-Cup genau passiert?
Vranjković: „Es geht um das Spiel gegen den Gastgeber ESC Preußen im Achtelfinale. Beim Stande von 3:1 für uns, ist ein Zuschauer aufs Spielfeld gerannt und hat den Schiedsrichter geschlagen. Dieser Zuschauer war auch Vereinsmitglied bei uns, wurde daraufhin aber umgehend aus dem Verein ausgeschlossen. Die angefallene Geldstrafe wurde ebenfalls von unserem Vereinskonto abgebucht, das Geld werden wir nie wieder sehen, der Täter hat sich auch nicht entschuldigt.“
revierkick.de: Inwiefern hängt dieser Vorfall nun konkret mit dem sportlichen Misserfolg der letzten Wochen zusammen?
Franjo Vranjković fühlt sich von den Schiedsrichtern benachteiligt.
Vranjković: „Seitdem haben wir massive Probleme mit den Schiedsrichtern. Keiner will uns mehr pfeifen. Bei den Schiedsrichtern gelten wir als Krawallmacher. Die stellen uns Beinchen, lachen uns aus. Zuletzt stellte sich einer vor mich und sagte mir ins Gesicht: 'Komm schlag mich, raste aus'. Der zuständige Schiedsrichter-Obmann redet nicht mehr mit mir. Meine Spieler haben Angst, richtig in die Zweikämpfe zu gehen, da ist nicht mehr diese Lockerheit. Ich bin zuletzt mit sieben Spielern Jahrgang 1987 aufgelaufen. Die Jungs haben einfach nicht die mentale Kraft, dagegenzuhalten.“
revierkick.de: Und diese Ereignisse schieben Sie allesamt auf den einen Vorfall beim Kabelcom-Cup?
Vranjković: „Was heißt 'dieser eine Vorfall'? Das war ein scheiß Vorfall. Wir werden hier von der Aktion eines Idioten kaputt gemacht. Wir haben alles dafür getan, uns für die Aktion eines Einzelnen zu entschuldigen, haben vor dem ersten Meisterschaftsspiel ein großes Banner mit der Aufschrift 'Schiedsrichter sind gut' entrollt. Es geht aber auch um einen Konflikt der Kulturen. Ich will die Aktion auf keinen Fall rechtfertigen. Aber wir müssen uns regelmäßig als 'Kanaken' und so weiter beschimpfen lassen. Wenn ich mir mit meinem Sohn von einer Oma auf der Straße sagen lassen muss: 'Geht dahin zurück, wo ihr hergekommen seid', dann frage ich mich: Wo ist denn euer Preußen? Ist es das asoziale Katernberg oder Vogelheim? Dann muss ich mir gleichzeitig Dinge unterstellen lassen: So hätte ich nach dem Vorfall die Schiedsrichter als 'Rassisten' beschimpft, obwohl es genügend Zeugen gibt, die belegen, dass es ein Spieler war und so weiter. Ich gebe zu, ich bin ein Provokateur. Ich tue und mache alles, aber ich sage auch alles.“
revierkick.de: Wie geht es denn nun sportlich mit NK Croatia weiter, wie wollen Sie die Mannschaft wieder aufrichten?
Vranjković: „Ich bin nicht nachtragend, gegenüber niemandem. Ich habe damals dem Staffelleiter Karl Berheide versprochen: Wenn er seinen Ausstand gibt, dann wird bei NK Croatia gefeiert. Und ich werden mein Versprechen halten. Wir werden am Ende der Saison seinen Abschied bei uns feiern und zwar als A-Ligist. Egal, was die versuchen, sie werden uns nicht in die Kreisliga B bekommen.“