Daniel Jost, Noch-Trainer des FC Karnap, ist enttäuscht. Wenn man die Geschichte kennt, dann dürfte jedem schnell klar werden, warum der Coach des A-Ligisten, der Karnap nach vielen Jahren in der Kreisliga B zurück in die A-Klasse brachte, vor wenigen Tagen die Fußballwelt nicht mehr verstand.
Kurzum: Der 38-Jährige wird die Lohwiese nach viereinhalb Jahren am Saisonende verlassen. Dabei hatte er noch vor drei Wochen das Angebot des Vereins erhalten, um für eine weitere Saison zu verlängern.
"Ich sollte weiter Trainer sein, aber auch die Aufgaben des Sportchefs übernehmen. Ich fand das schon sehr reizvoll, bat aber um eine Woche Bedenkzeit. So etwas muss man schließlich immer mit seiner Familie besprechen. Am Ende kamen wir zu dem Ergebnis, dass ich Karnap zusage", erzählt Jost gegenüber RevierSport. Er ergänzt: "Ich habe sofort die Gespräche mit unseren Spielern, aber auch externen Jungs aufgenommen."
Am Ende war das alles für die Katz. Denn die Rechnung hatte Jost ohne den zukünftigen Vorstand der Karnaper gemacht. "Ich hatte den Kugelschreiber in der Tasche und wollte unterschreiben. Und plötzlich sagte man mir, dass es dem Verein sehr leid tut, dieser aber einen neuen Weg gehen will und mit mir nach der Saison nicht mehr weiter machen will. Klar: da ist man sehr enttäuscht und vor den Kopf gestoßen. Aber was soll ich machen? Ich habe das akzeptiert und mache bis zum Saisonende weiter. Denn so möchte ich mich aus Karnap nicht verabschieden."
Jost steht mit dem FCK auf einem ordentlichen 7. Tabellenplatz und besitzt mit seinem Team 16 Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsrang. Nach oben hin sind es bei einem weniger ausgetragenen Spiel 14 Zähler Rückstand. "Wir spielen als Aufsteiger eine sehr ordentliche Runde. Das wollen wir jetzt auch bis zum Ende durchziehen", betont Jost.
Der ehemalige Jugendspieler von Rot-Weiss Essen weiß noch nicht, was er ab dem 1. Juli machen wird. "Ich lasse alles auf mich zukommen, stehe aber ab sofort für Gespräche zur Verfügung", sagt der Familienvater.