„Ich glaube auf jeden Fall daran, dass wir aufsteigen können. Leider haben wir in der Hinrunde bei den Heimspielen einige Punkte verschenkt“, resümiert Preußen-Coach Andreas Keiner knapp zwei Wochen vor dem Start in die zweite Saisonhälfte.
Im Vorjahr rangierten die Gladbecker im Tabellenmittelfeld, trotz eines Ligabestwerts von 82 erzielten Toren. Trotz dieser enormen Effektivität im Angriff schlossen die Preußen die Saison weit hinter Aufsteiger SV Zweckel ab, die 32 Gegentreffer weniger kassierten. Auch nach den 15 Hinrundenspieltagen hat es die Keiner-Elf schon wieder auf 40 Treffer gebracht. Dafür fischen sie für ein echtes Spitzenteam noch zu viele Tore aus dem eigenen Netz.
„In der Abwehr hatten wir schon immer etwas Probleme, das sind alles junge Leute die manchmal nur nach vorne rennen. Wir haben aber auch generell eine sehr offensive Ausrichtung“, erklärt Keiner.
Trotz der vielen torgefährlichen Kräfte in seiner Mannschaft schlug Keiner in der Winterpause noch einmal zu und sicherte sich die Dienste der beiden Offensiven Jan Kaiser (FC Rhade) und Jan-Paul Kzonsek (Schermbeck II). Nach defensiven Leuten wurde nicht Ausschau gehalten, der Verein wolle lieber Leute aus der eigenen Jugend heranziehen als von außen zu holen, so der Coach. Eine zweifellos lobenswerte Einstellung, doch ob diese Zurückhaltung bei der Suche nach Alternativen für die Abwehr sinnvoll war, wird sich zeigen. Wie wichtig eine starke Verteidigung im Rennen um Meisterschaften ist, haben Vereine aus unterschiedlichsten Ligen in den letzten Jahren unter Beweis gestellt, bestes Beispiel für die Preußen sind die Gladbecker Nachbarn aus Rentfort, die bislang nur zehn Gegentreffer hinnehmen mussten.
Neben seiner Mannschaft hat der Preußen-Coach auch die Westfalia aus Buer im Aufstiesgsrennen auf der Rechnung. „Buer war bei uns die stärkste Mannschaft. Ich würde sagen wir sind derzeit in etwa gleichstark mit den Rentfortern.“
Es ist gut möglich, dass das Abschneiden in der Liga mit dem Schicksal des Trainers einhergeht, der sich nach sechs Jahren beim A-Ligisten Gedanken um seine eigene Zukunft macht. „Ich weiß gar nicht ob der Vorstand mit mir plant. Ich bin nach allen Seiten offen. Falls wir aufsteigen sollten, dann werde ich aber sehr wahrscheinlich bleiben“, wirkt Keiner derzeit ein wenig amtsmüde.
Nun gilt es vorerst diese Gedanken beiseite zu schieben und mit voller Konzentration die zweite Saisonhälfte anzugehen - und den Rest der Liga noch zu überraschen.