36 Jahre für ein und den selben Verein. Dietmar Krause hat den Begriff Vereinstreue neu definiert. Fast seit vier Jahrzehnten ist er für die Sportfreunde Altenessen 18 als Spieler und Trainer aktiv. Vergleichbares wird in der heutigen Zeit immer seltener. Doch jede Ära geht irgendwann zu Ende. Für Krause ist am Wüllnerskamp nach dieser Saison Schluss. "Die Entscheidung ist mir unheimlich schwer gefallen", gesteht der Sportfreunde-Trainer.
Neben Krause wird auch sein langjähriger Weggefährte Freddy Bartilla im Sommer gehen. Der ehemalige Verbandsliga-Spieler hatte in Altenessen in den letzten fünf Jahren das Amt des Sportlichen Leiters inne. Bartilla weiß, dass der Abgang vor allem für seinen Freund und Kollegen Krause eine Überwindung war. "Er hat sehr daran zu knabbern. Aber es blieb uns leider keine andere Wahl."
Beim Altenessener Urgestein Krause machte sich zuletzt eine Amtsmüdigkeit bemerkbar. Seit der letzten Saison, in der die Sportfreunde trotz höherer Ambitionen in den Abstiegskampf gerieten, setzte sowohl bei Krause als auch bei Bartilla ein Abnutzungsprozess ein. Der Aschenplatz am Wüllnerskamp, fehlende Einstellung der Spieler und mangelnde Unterstützung von Vereinsseite haben an Krause und Bartilla gezehrt. "Es gab zuletzt einfach kein Vorankommen", betont Krause. "Wir haben seit Monaten eine miese Trainingsbeteiligung. Es gibt immer weniger Spieler, die Lust haben, auf Asche zu spielen. Zudem musste ich mich um zu viele Dinge kümmern, die eigentlich nichts mit meiner Trainertätigkeit zu tun haben."
Wie es für Krause und Bartilla nach der Saison weitergeht, ist unklar. Verlassen wolle das Duo den Herzensverein aber nicht als Absteiger. "Wir wollen uns vernünftig verabschieden. Natürlich als A-Ligist", sagt Bartilla, der auch künftig mit Krause zusammenarbeiten möchte. "Uns gibt es nur als Doppelpack. Wir wollen dem Fußball erhalten bleiben und suchen eine neue Herausforderung."