Will mit Hertha Hamborn eine gute Rolle spielen: Reinhold Schulz, neuer Trainer bei Hertha Hamborn
Zur Erinnerung: Die Hertha musste mit einer Kreisliga B-Truppe in das Bezirksliga-Jahr starten. So stand der Abstieg in die Kreisliga A im Prinzip schon vor Saisonbeginn fest. Der zahlreichen Niederlagen zum Trotz trat die Mannschaft um ihren Trainer Mike Snowley stets an, auch wenn drei Torhüter mit auf dem Feld standen. Doch als man am vorletzten Spieltag im Prestige-Derby gegen den SV Hamborn 90, jene Elf, gegen die der einzige Sieg in der gesamten Spielzeit gelang, mit 3:15 unterging, platzte Karl-Heinz Hagenbuck, dem ersten Vorsitzenden bei den Neumühlern, der Kragen. Direkt nach dem Abpfiff drohte er die geplante Abschluss-Fahrt platzen zu lassen.
Damit war das Tischtuch zwischen Mannschaft und Vorstand in einer ohnehin schon sehr angespannten Lage endgültig zerschnitten. Auch der Versuch eines klärenden Gesprächs am Abend, in dem Hagenbuck seine Aussage zurückziehen wollte, endete in einem Fiasko. "Andreas Wojach, der damalige Co-Trainer hat sich während einer Wutrede unter aller Sau benommen. Da war kein konstruktives Gespräch möglich", berichtet Christian Birken, der zweite Vorsitzende bei Hertha Hamborn.
Die Folge: Sowohl Mannschaft als auch Coach Snowley kündigten den geschlossenen Rücktritt an. Bis auf Bartolomäus Toschek, der immerhin 16 Treffer markieren konnte und Dennis Martini, machten alle Kicker restlos ihre Ankündigung wahr. So landeten bei Birken insgesamt 18 Abmeldungen im Briefkasten. Doch im 1951 gegründeten Verein hat man mit Reinhold Schulz ein Urgestein als Trainer präsentieren können, das auch gleich noch etliche Akteure mit gebracht hat.
Abgänge: Rene Adam, Michael Adams, Benjamin Czempik, Kevin Dittmann, Jose Dobiegala, Daniel Ferchow, Chris Iskovitz, Mark Kazubek,Daniel Keultjes, Lukas Krawczyk, Daniel Marques, Martin Nybe, John Snowley, Dennis Strgar, Lukas Toschek, Dirk Weyers, Andreas und Holger Wojach
Nach einem einjährigem Intermezzo bei Hamborn 07 und weiteren zwölf Monaten Pause aus beruflichen Gründen ist Schulz nun wieder auf der Iltisstraße angekommen. "Ich bin seit dem ich in Deutschland bin ein Herthaner und möchte jetzt hier wieder etwas aufbauen", bekundet der gebürtige Pole, der nach ersten Gesprächen mit dem Club sofort die Aufgabe übernehmen wollte.
Die jungen Zugänge, die ausschließlich alle aus der Hertha-Jugend stammen, standen für die eine Saison hauptsächlich beim Oberhausener B-Ligisten Grün-Weiß Holten unter Vertrag. "Das sind gute Akteure,mit denen wir in der Kreisliga A eine gute Rolle spielen können", kündigt Schulz an. So stellt der 43-Jährige das angegebene Ziel des Clubs einen erneuten Abstieg zu vermeiden als übertrieben pessimistisch dar: "Wir können mehr und wollen positiv überraschen." Und auch an die Zuschauer denkt der neue Hertha-Trainer, der stets betont auf Disziplin und Respekt Wert zu legen: "Wir wollen den Leuten schönen Fußball bieten. Niemand soll es bereuen sonntags zu uns zu kommen, um ein Fußball-Spiel zu sehen."
In einer Liga, in der sechs Hamborner Teams starten, sind hitzige Derbys jedenfalls schon vorprogrammiert. Um nicht wie in der vergangenen Saison unter die Räder zu kommen wird bereits seit dem 26. Juni trainiert. Außerdem betont Schulz, der in Polen selbst schon professionell kickte: "Ich verliere nicht gerne. Das wissen meine Jungs. Im Fall der Fälle gehe ich selbst auf den Platz."