Vor dem Spiel kündigte DJK-Trainer Ralf Fischer an, sein Team sei auf Wiedergutmachung für die 0:4-Pleite aus der Hinrunde aus. Danach sah es im ersten Durchgang des Spitzenspiels der Bochumer Kreisliga A1 nicht aus, denn Harpens Thomas Jasinski brachte die Gäste schon nach 180 Sekunden in Führung.
Wenige Augenblicke später hatte die DJK Glück, dass ein Schuss von Frederik Grenzbach nur an die Latte ging und TuS-Stürmer Martin Gütke im Nachschuss an Keeper Jarek Matera scheiterte. „Da haben wir wirklich Glück gehabt“, weiß auch Wattenscheids Coach Ralf Fischer. „Da hat Jarek sensationell gehalten“.
Am Ende wurde die Mannschaft belohnt, die mehr investiert und gearbeitet hat. Und das waren halt nicht wir
Dietmar Hampel, Trainer TuS Harpen
Als wäre der frühe Rückstand nicht schlimm genug gewesen: Nach 20 Minuten musste Fischer bereits doppelt wechseln und mit Benedikt Breitenstein (Aduktorenprobleme) und Timo Farris (Schluckbeschwerden) gleich zwei Leistungsträger vom Feld nehmen. Fischer: „Nach den Wechseln hatten wir einen echten Durchhänger. In der Halbzeitpause haben wir dann versucht, die Jungs wieder aufzubauen. Ich denke, das ist uns auch gelungen. Die Mannschaft hat sich dann zusammengerauft und im zweiten Durchgang viel besser gespielt“. In der Tat hatte die DJK in den zweiten 45 Minuten mehr von der Partie. So stark der Tabellenführer aus Harpen in Abschnitt eins war, umso schwächer spielte er im zweiten Durchgang.
Die Partie nahm an Intensität zu. Viele Fouls und Freistöße folgten. Der Schiedsrichter heizte das Spiel unnötig auf. Entsprechend verärgert gab sich TuS-Trainer Dietmar Hampel: „Mit der Schiedsrichterleistung bin ich überhaupt nicht einverstanden. Hinterher hat er alle entscheidenden Situationen gegen uns gepfiffen. Aus meiner Sicht war das auch kein Elfmeter, das war ein stinknormaler Kontakt im Strafraum“.
Den besagten Elfmeter verwandelte Christian Schellhase zum vielumjubelten Ausgleich. TuS-Keeper Marcel Richter war noch mit den Fingerspitzen dran, konnte den Ball aber nicht abwehren. „Mit so einer Entscheidung lenkt der Schiri das Spiel in eine ganz andere Richtung“, so Hampel weiter, der aber sofort zugab: „Wattenscheid war in der zweiten Halbzeit die bessere Mannschaft und hat viel mehr investiert als wir. Ein Unentschieden hätte mir absolut gereicht. Dann aber so zu verlieren ist bitter, insbesondere wenn das Tor in der letzten Minute fällt“.
Harpen lief kurz vor Abpfiff in einen Konter. Ali El-Lahib setzte sich sehenswert über die linke Außenbahn durch, bediente den eingewechselten Rameh El-Lahib, welcher umgehend zum 2:1 einschob. Dieser Ball wurde, zu allem Übel für den TuS, auch noch vom eigenen Mann abgefälscht. Unhaltbar für Richter im Tor. Hampel: „Das Tor war nichts Halbes und nichts Ganzes. Am Ende wurde aber die Mannschaft belohnt, die mehr investiert und gearbeitet hat. Und das waren halt nicht wir“.
DJK-Trainer Fischer zufrieden: „Der späte Siegtreffer fiel zwar glücklich, dennoch haben wir ihn uns hart erarbeitet. Vor allem auch weil wir nicht mehr viel zugelassen und mehr Einsatz gezeigt haben“.
Mit dem 2:1-Erfolg rutscht die DJK vorübergehend wieder auf Platz zwei, vier Zähler und ein Spiel weniger als Tabellenführer TuS Harpen. Es bleibt weiterhin spannend in Bochum!