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Dortmund: Preußen Lünen schon in die Bezirksliga aufgestiegen
"Ich will nächste Saison mit Viererkette agieren"

Dortmund: Preußen Lünen schon in die Bezirksliga aufgestiegen

Als eine der ersten Mannschaften aus der Region machte die SV Preußen 07 Lünen am vergangenen Freitag den Aufstieg in die Bezirksliga perfekt. Damit erfüllte die Mannschaft minutiös den Fahrplan, den die Vereinsführung vorgeben hatte. Denn auf die vorzeitige Meisterschaft folgte nur einen Tag später die große 100-Jahr-Feier des Lüner Vorstadtvereins. Grund genug für RevierSport Online mit Erfolgstrainer Bernd Schawohl über Feierlichkeiten und sportliche Pläne zu sprechen.

RevierSport Online: Hallo Herr Schawohl. Herzlichen Glückwunsch zur Meisterschaft. Haben Sie die Bierdusche nach dem 6:0-Kantersieg über den FC Brambauer 45 gut überstanden?

Schawohl: Ja klar. Das war ja auch ein Zeichen der Erleichterung. Die letzten Matches war es nämlich nicht ganz einfach, die Mannschaft zu motivieren. Bei einem derartig großen Vorsprung aber auch kein Wunder. Letztlich hat es jedoch gut geklappt und da geht die Dusche auch in Ordnung.

RevierSport Online: Wie haben Sie und die Truppe anschließend den vorzeitigen Titel gefeiert?

Schawohl: Ich absolvierte gerade eine Kur und habe nur den einen Tag von meinem Arzt frei bekommen. Daher war ich gezwungen, mich zurückzuhalten, um am anderen Morgen die Rückreise anzutreten. Bei den Jungs brachen allerdings alle Dämme. Wir hatten alles gut organisiert mit Bierwagen und allem drum und dran und da ging die Partie dann bis morgens um halb sechs. Und am nächsten Abend dann gleich weiter zur Jubiläumsfeier.

RevierSport Online: Ihr Kapitän Holger Branse hat mir bei unserem letzten Gespräch gesagt, dass, wenn der Titel unter Dach und Fach gebracht worden sei, vor jedem der noch ausstehenden Begegnungen ein Frühschoppen anstehe. Wie ich Sie einschätze, machen Sie da nicht mit, oder?

Schawohl: Ganz sicher nicht. Dafür bin ich viel zu ehrgeizig und möchte unsere tolle Serie weiter fortführen. Außerdem wäre es den anderen Mannschaften gegenüber nicht in Ordnung, wenn man sich hängen lässt. Dazu kommt, dass wir noch zwei Derbys zu spielen haben und da will sich keiner der Jungs lächerlich machen. Aber das ist noch nicht alles. Ich sehe die restlichen Spiele darüber hinaus bereits als Vorbereitung auf die nächste Saison und da will ich mit Viererkette agieren. Ich bin überzeugt, dass wir die Spieler dafür haben und werde daher ab sofort von Dreier- auf Viererkette umstellen.

Name: Bernd Schawohl (A-Lizenz mit Hospitation beim VfB Stuttgart) Alter: 45 Beruf: Hausmeister und Sportlehrer am Gymnasium Spielerstationen: ca. 28 Jahre Preußen Lünen (LL+BL), BV Lünen, SuS Rünthe, SF Werne Trainerstationen: TuRa Bergkamen (9 Jahre), seit zwei Jahren Preußen Lünen

RevierSport Online: 100-Jähriges Bestehen und dazu der Aufstieg in die Bezirksliga. Die Euphorie ist doch bestimmt riesengroß. Was können wir sportlich von Preußen Lünen in der Zukunft noch erwarten?

Schawohl: Wir haben einen relativ festen Masterplan in der Schublade. Für uns gilt es jetzt mit unserer jungen Truppe die Euphorie mitzunehmen. Die nächste Saison wird sicherlich nicht so einfach. Unser oberstes Ziel ist es, in der Bezirksliga zu bestehen und die jungen Spieler an die höhere Klasse zu akklimatisieren. Darauf wollen wir dann aufbauen und den einen oder anderen Schritt nach oben machen. Langfristig streben wir an, in Lünen die dritte Kraft hinter dem Lüner SV und dem BV Brambauer zu werden.

RevierSport Online: Wie weit sind Ihre Planungen für die nächste Spielzeit voran geschritten?

Schawohl: Abgeschlossen. Wir werden sechs Akteure verlieren. Allerdings ist da keiner bei, den wir nicht mehr haben wollten, sondern alle verlassen den Verein aus privaten Gründen. Die Verluste kompensieren wir durch vier Spieler von außerhalb, allesamt Bezirksliga-Kicker, deren Namen ich allerdings noch nicht nennen kann. Dazu kommen sechs A-Jugendliche, von denen drei auch schon in dieser Saison zum Einsatz kamen.

RevierSport Online: Sie erwähnten, dass bei Preußen versucht werde, möglichst viele Spieler zu verpflichten, die eine starke Affinität zu diesem Verein besitzen. Ist das bei höheren sportlichen Ambitionen überhaupt machbar?

Schawohl: Das ziehen wir erstmal weiter so durch. Von den vier Zugängen für die nächste Saison sind wieder zwei Rückkehrer. Wir sind finanziell nicht auf Rosen gebettet, wollen daher mit unseren Mitteln das Beste herausholen. Natürlich ist mir klar, dass man da irgendwann an seine Grenzen stößt, aber bis dahin werden wir unserer Linie treu bleiben und akribisch weiterarbeiten

RevierSport Online: Sie sind Inhaber der Trainer A-Lizenz und Mitglied im Bund der Deutschen Fußballlehrer. Wie sehen Ihre eigenen sportlichen Ambitionen aus?

Schawohl: Es gab einige Anfragen von anderen Vereinen, aber ich möchte gerne mit der jungen Truppe hier etwas aufbauen. Außerdem leite ich die Fußballschule in Mario Plechatys Soccer-Halle und habe meinen Sportunterricht. Und gerade die Kinder sind mir extrem wichtig. Ich hatte früher eine Anfrage für die Jugendabteilung von Borussia Dortmund zu arbeiten, aber ich bin jetzt schon 25 Jahre bei der Stadt angestellt und das wirft man nicht einfach weg. Vielleicht nehme ich später aber mal ein Engagement bei einem Verbands- oder Oberligisten an. Wer weiß?

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