RevierSport online: Welche Eindrücke bleiben vom Spitzenspiel am vergangenen Sonntag?
Uwe Kallenbach: Wir haben eine Schlacht verloren, aber ich fürchte jetzt keinen Einbruch. Vielleicht war die junge Mannschaft dem Druck nicht ganz gewachsen. Das ist ganz normal. Aber die Niederlage war unglücklich. Rahm hat sich als Tabellenzweiter nur hinten reingestellt. Wir waren dagegen einfach nicht druckvoll genug.
Christian Hein: Wir sind jetzt wieder mittendrin im Titelrennen. Wenn wir in Dorstfeld nicht gewonnen hätten, wäre es allerdings auch schon entschieden gewesen. Wichtig ist, dass wir jetzt weiterhin an den Aufstieg glauben. Die Mannschaft hat die defensive Taktik gegen Dorstfeld sehr gut umgesetzt. Wir müssen uns nicht dafür schämen, dass wir ein bisschen Beton angerührt haben.
RevierSport online: Wie verändert dieses Spiel die Perspektiven im Titelkampf?
Kallenbach: Es geht jetzt ans Eingemachte. Wir stecken in einer schwierigen Phase. Eigentlich sind wir ja ganz gut aus der Winterpause gekommen. Eine Niederlage verändert da nicht viel. Unser Ziel war Platz eins bis fünf. Das Risiko mit der jungen Mannschaft sind wir dabei bewusst eingegangen. Etwas ärgerlich ist, dass wir durch den Rückzug von ATC Brambauer II sechs, die Mitkonkurrenten aber nur drei Punkte abgezogen bekamen.
Hein: Die letzten zehn Spiele sind für uns Endspiele. Mit Ausnahme des Hinspiels gegen den DSC haben wir gegen alle Gegner von oben bislang gut ausgesehen. Aber es gibt jetzt eigentlich keine Argumente mehr, dass wir den Aufstieg nicht schaffen könnten. Die kompletteste Mannschaft, die ich bislang in dieser Saison gesehen hab war allerdings die Reserve von Mengede 08/20. Ich hoffe, dass deren Landesliga-Mannschaft lange im Aufstiegsrennen bleibt, damit die nicht so viel Verstärkung bekommen. Es wird wohl nie mehr so leicht sein aufzusteigen, wie in diesem Jahr.
RevierSport online:Welche Qualitäten sind es, die Ihre Mannschaft stark genug für den Aufstieg machen?
Kallenbach: Ich denke, wir sind spieltechnisch, spieltaktisch und konditionell die stärkste Mannschaft in der Liga. Die Mannschaft ist intelligent und charakterlich einwandfrei. Wir können uns nur selbst schlagen.
Hein: Unsere größte Stärke ist sicherlich die Offensive, wo wir mit Schulze, Podschwatke, Kocagöz und Ehlert starke Spieler haben. Hinzu kommt ein "Alt-Internationaler" wie Stephan Sankiewicz in der Zentrale. Er hilft und sehr und kann sich im Spiel innerhalb kürzester Zeit auf verschiedene Situationen einstellen. Außerdem haben wir Spieler wie Dennis Lauth oder Jörg Conrad, die uns mit ihrer Zweikampfstärke sehr weiterhelfen.
RevierSport online: Die kommenden Aufgaben für Ihre Teams sind sehr unterschiedlich. Für Dorstfeld steht das Derby gegen Karlsglück an, Rahm spielt gegen den Vorletzten Westfalia Kirchlinde. Worauf wird es da ankommen?
Kallenbach: Beim Derby ist in Dorstfeld immer richtig was los. Wir freuen uns auf dieses Spiel. Karlsglück wittert wieder Morgenluft, aber wir müssen uns vor denen nicht verstecken. Beim Sieg im Hinspiel hat die Mannschaft schon bewiesen, dass sie mit dieser Derbysituation zurecht kommt. Meine Prognose lautet: Sieg. Den Derbysiege sind doch die schönsten.
Hein: Wir hatten unsere Probleme bislang vor allem gegen die Mannschaften von unten. Ich hoffe die Mannschaft hat mittlerweile begriffen, dass es mit halber Kraft nicht geht. Ob sie in den Köpfen so weit ist, wird sich schon jetzt gegen Kirchlinde zeigen. Wir müssen auch dort eine konzentrierte Leistung bieten.