Kreisliga A 1
Wenn ein Spiel zwischen Speldorf II und Saarn abgebrochen werden muss, ruft das mindestens Verwunderung hervor – schließlich sind beide Teams nicht gerade für rüpelhaftes oder unsportliches Benehmen bekannt. Der Grund für den Abbruch war denn auch ein ganz anderer, wie Saarn-Trainer Thomas Stedter erklärt: „Der Schiedsrichter hatte sich vor dem Spiel verletzt.“ Wer aber an eine Zerrung oder ähnliches im Zuge des Aufwärmprogramms denkt, liegt schief, denn „der kam unter der Wirkung einer schmerzstillenden Spritze aus dem Krankenhaus zum Platz und hat dann zur Halbzeit darum gebeten, das Spiel abbrechen zu dürfen“, führt Stedter weiter aus. „Der war wirklich fix und fertig. Eigentlich hätte er gar nicht anpfeifen dürfen.“ Staffelleiter Hans-Peter Dreier erklärte, dass das Spiel auf jeden Fall zeitnah wiederholt werde. „Je nach Verfügbarkeit der Platzanlage wird es wahrscheinlich ein Mittwoch oder Donnerstag. Da müssen wir noch mit den Vereinen sprechen.“ Wegen der anstehenden Kreispokalrunde wird ein Termin noch in dieser Woche allerdings nicht möglich sein.
In den Spielen, die ausgetragen wurden, gab es indes nicht die ganz großen Überraschungen. Spitzenreiter Vatangücü besiegte wie erwartet das Preußener Schlusslicht (3:1) und auch Heimaterde bleibt nach einem 4:2-Sieg gegen den 1. FC Mülheim oben dran. Einen wichtigen Dreier landete Vierlinden II. Die Mannschaft von Dieter Geisen schlug Mülheim 07 mit 4:3, verdoppelte damit ihre Punktzahl und konnte sich so aus dem Keller ins Tabellenmittelfeld vorschieben.
Kreisliga A 2
Auch in der zweiten A-Staffel gab es einen Spielabbruch, hier zwischen Dinslaken 09 und RWS. Die vorläufige Begründung des Unparteiischen Thomas Hoffmann für seine Entscheidung ist eine altbekannte: Er habe sich bedroht gefühlt, erklärte er sowohl den beiden beteiligten Vereinen als auch Staffelleiter Hans-Jürgen Kasper. „Ich habe noch am Abend mit dem Schiedsrichter gesprochen und er hat mir erklärt, dass er einem Spieler eine Rote Karte zeigte, dieser daraufhin aggressiv wurde und er sich nicht mehr sicher gefühlt habe“, erklärt Kasper. Genaueres soll der Sonderbericht schildern, der dem Staffelleiter im Laufe des Montags noch zukommen soll. RWS-Obmann Ali Topal verstand die Welt nicht mehr. „Niemand, weder von uns noch von den 09ern, weiß, warum sich der Schiedsrichter bedroht gefühlt haben könnte. Natürlich sind meine Spieler, insbesondere Emre Eren, der wegen seiner Grätsche die Rote Karte bekam, zu ihm hin, um sich zu beschweren. Aber für einen Abbruch vier Minuten vor Schluss gab es keinen Grund.“ Pikant an der Geschichte: Ähnliches ereignete sich bereits in der vergangenen Saison, wofür Hoffmann wohl auch eine Verwarnung von der Spruchkammer erhielt, wie Topal betont. Das bestätigt auch Staffelleiter Kasper: „Er hat mir gestern auch davon erzählt und gesagt, dass jetzt versucht würde, ihm das wieder anzuhängen.“
Aber wie auch schon in der Liga A 1 lief das Geschehen auf den übrigen Plätzen bis zum Schlusspfiff durch. So zum Beispiel am Augustaplatz, wo Wacker Dinslaken den VfvB Ruhrort-Laar als Spitzenreiter empfing – und diesen Status am Ende aufgrund eines 2:2-Remis an Hagenshof abgeben musste, weil die Nord-Duisburger ihre Aufgabe wiederum souverän lösten und 7:0 in Marxloh gewannen. Dem VfvB wird zwar nachgesagt, keinen schönen Fußball zu spielen, aber den Erfolg kann man dem Team von Michael Dolata mit dieser Spielweise nicht absprechen.
Lesen Sie auf Seite 2: Ein hitziges Meidericher Derby mit zwei Platzverweisen.